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Fairtrade-Sportbälle

Sportarten wie Fußball, Volleyball und Rugby bringen Milliarden Menschen zusammen. Ob du nun zuschaust oder mitspielst, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht immer der Ball. Wir können zwar nicht versprechen, dass dein Team mit einem Fairtrade-Sportball das Spiel gewinnen wird – aber die Wahl eines Fairtrade-Balls ist definitiv ein Gewinn für die Arbeiter*innen, die ihn herstellen.

Die Sportballindustrie

Einen Ball zu nähen, ist kleinteilige Arbeit: Ein Fußball besteht in der Regel aus 20 sechseckigen und 12 fünfeckigen Feldern, die zunächst zugeschnitten und dann mit 18 Metern Garn und 650 Präzisionsstichen zusammengebunden werden müssen. Etwa 70 Prozent aller handgenähten Sportbälle werden in Fabriken in Pakistan hergestellt, aber auch China, Indien, Thailand und Vietnam sind wichtige Akteure in dieser Branche.

Zwölf-Stunden-Schichten und Sechs- oder Sieben-Tage-Wochen sind weit verbreitet. Die Arbeiter*innen, die die Bälle zusammennähen, werden in der Regel pro fertige Einheit und nicht pro Stunde bezahlt. Frauen, die einen großen Teil der Beschäftigten in der Branche ausmachen, sind Diskriminierung oder Belästigung ausgesetzt. Die niedrigen Löhne haben auch Einfluss auf den Schulbesuch der Kinder der Arbeiter*innen: Immer wieder kommt es vor, dass Kinder beim Nähen der Bälle mithelfen, statt zur Schule zu gehen. Fairtrade setzt sich dafür ein, dass sich das ändert.

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    Fairtrade-Sportbälle wurden im Jahr 2022 hergestellt.
Fußbälle

Fairtrade-Fakten

Ungefähr 40 Millionen handgefertigte Bälle, zu großen Turnieren bis zu 60 Millionen, werden in Pakistan in der Region Sialkot, im Norden des Landes, hergestellt.

Herausforderungen in der Sportballherstellung

Auf dem Spielfeld dreht sich bei Sportbällen alles um Sportsgeist und Fair Play. Die Herstellung der Bälle ist dagegen oft geprägt von schlechten Arbeitsbedingungen für die Arbeiter*innen in diesem Sektor.

  • Bezahlung in Raten: Eine fragwürdige Praxis ist die Vergütungsstruktur nach Stückzahl statt nach geleisteten Arbeitsstunden. Das erhöht die Gefahr von Ausbeutung, da die Arbeitnehmenden - durch äußeren Druck oder um ihren Lohn etwas zu steigern - unrealistische Produktionsziele auf Kosten ihres eigenen Wohlergehens zu erreichen versuchen.
  • Kinderarbeit: In der Sportballindustrie gibt es immer wieder Fälle von Kinderarbeit. Statt zur Schule zu gehen oder zu spielen, werden Kinder in den Produktionsstätten beschäftigt. Dadurch wird ihnen nicht nur die Kindheit geraubt, sondern auch ihre Aussichten auf eine bessere Zukunft aufs Spiel gesetzt und der Kreislauf der Armut aufrechterhalten.
  • Frauenrechte: Diskriminierung bei der Einstellung, Lohnunterschiede und unzureichender Mutterschutz sind Probleme, die die Rechte von Arbeitnehmerinnen untergraben.

"Wir glauben, dass Fairtrade das Arbeitsumfeld in unseren Fabriken für unsere Mitarbeitenden sicherer und gesünder machen wird, was zu geringerer Fluktuation und Fehlzeiten führen wird. Diese Maßnahme wird sicherlich dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden in unser Produkt und seine Qualität zu stärken." 

Malik M Jamil, General Manager HR & Compliances Vision Technologies, Sialkot, Pakistan

Was Fairtrade in der Sportballproduktion anders macht

Fairtrade ist überzeugt, dass zu einem fairen Spiel auf dem Spielfeld auch faire Löhne und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter*innen in Pakistan und Indien gehören, die ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung der Bälle verdienen, von denen Fußball und andere Sportarten abhängen. Der Fairtrade-Standard gilt für handgenähte, maschinengenähte und thermisch gebundene Sportbälle.

  • Bessere Arbeitsbedingungen: Die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen ab dem Zeitpunkt der Erstzertifizierung geringstenfalls den gesetzlichen Mindest- oder regionalen Durchschnittslohn erhalten, wobei die Unternehmen verpflichtet sind, die Löhne im Laufe der Zeit anzuheben. Darüber hinaus bietet Fairtrade Gesundheits- und Sicherheitsschulungen für Arbeiter*innen und Management in der Sportballindustrie an.
  • Die Fairtrade-Prämie: Zehn Prozent des Handelspreises gehen als zusätzliche Prämie direkt an die Arbeiter*innen, die über ein demokratisch gewähltes Komitee selbst über die Verwendung des Geldes entscheiden. Mit der Fairtrade-Prämie wurden bereits beispielsweise kostenlose Augenuntersuchungen und -pflege, Wasseraufbereitungsanlagen für die Arbeiter*innen und die örtliche Gemeinde, kostenloser Bustransport für die Arbeiter*innen sowie kostenlose Gesundheitsuntersuchungen und -behandlungen finanziert.
  • Geschlechtergleichstellung: Fairtrade fördert Geschlechtergerechtigkeit durch seine Standards. Die Kriterien beinhalten das Verbot der geschlechtsspezifischen Diskriminierung sowie Schwangerschaftstests bei der Einstellung, eine Null-Toleranz gegenüber sexueller Belästigung und , schreiben die Unterstützung für benachteiligte Gruppen und Minderheiten sowie verbindliche Policies für Gendergerechtigkeit vor .

Forca Goa Foundation: Anpfiff für Fairness

Die Stiftung Forca Goa in Indien bezieht für ihre Mannschaften ausschließlich Fairtrade-Fußbälle. Die von Akshay Tandon gegründete Stiftung ist die Schwesterorganisation des Fußballvereins FC Goa, der in der indischen Super League spielt. Das Ziel ist einfach: die Kraft des Fußballs zu nutzen, um das Leben junger Menschen in Goa zu verändern. "Wir haben beschlossen, den Fußball als Mittel zu nutzen, um Menschen zusammenzubringen und ein landesweites Graswurzel-Programm zu schaffen", sagt Präsident und Miteigentümer Akshay Tandon. "Wir haben die Forca Goa Foundation auf den drei Säulen Nachhaltigkeit, Empowerment und Fußball gegründet." Im Jahr 2019 brachte das reine Mädchenteam seine Fairtrade- und Nachhaltigkeitsbotschaft auf die Weltbühne und gewann bei der Global Goals Weltmeisterschaft in New York den Preis für die "Beste Aktion für die Ziele für nachhaltige Entwicklung".

Fair gehandelte Sportbälle sind gut für Mensch, Planet und Wirtschaft. So können Unternehmen aktiv werden.