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FAIRTRADE setzt sich für eine faire Handelspolitik ein

Um den Welthandel wirklich zu verändern, müssen Bauernfamilien sowie Beschäftigte weltweit im Mittelpunkt der politischen Entscheidungen stehen. FAIRTRADE verschafft ihnen Gehör, um die Öffentlichkeit in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Cocoa Producers Summit
Cocoa Producers Summit

FAIRTRADE spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau fairer Lieferketten. Aber eine Zertifizierung allein kann das Machtungleichgewicht des heutigen Marktsystems nicht beseitigen. Deshalb drängen wir auf einen langfristigen politischen Wandel, hin zu:

  • gerechteren und nachhaltigeren Handelspraktiken
  • Produktionssystemen, die sich durch nachhaltige Lebensgrundlagen, faire Preise, verantwortungsvolle Geschäftspraktiken und Klimaresilienz auszeichnen

Bauernfamilien und Beschäftigte wissen am besten, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen und wie sie diese angehen können. Darum arbeitet FAIRTRADE auch im anwaltschaftlichen Bereich mit anderen Organisationen zusammen. Jedes der drei FAIRTRADE-Produzentennetzwerke verfügt über regionale Strategiepläne zur Lobbyarbeit und zielt darauf ab, die einschlägige nationale Gesetzgebung zu beeinflussen. Vertreter:innen der FAIRTRADE-Produzentenorganisationen verschaffen sich regelmäßig bei wichtigen politischen Veranstaltungen Gehör, und junge FAIRTRADE-Mitglieder erhalten Schulungen, um ihre Fähigkeiten als Führungskräfte und Interessenvertreter:innen auszubauen.

Auch bei der politischen Arbeit gilt: Gemeinsam sind wir stärker. Darum arbeitet FAIRTRADE auch im anwaltschaftlichen Bereich mit anderen Organisationen zusammen. In Österreich ist das beispielsweise die Treaty Alliance oder das Kinderarbeit Stoppen-Bündnis.  Zudem ist FAIRTRADE Österreich Mitglied der AG Globale Verantwortung sowie des Klimabündnisses und der Farmers' Constituency UNFCCC. Gemeinsam mit anderen freiwilligen Nachhaltigkeitssystemen betreiben wir weltweit Lobbyarbeit und sind Mitglied von ISEAL. Der Großteil unserer politischen Arbeit auf EU-Ebene wird vom Fair Trade Advocacy Office (FTAO) in Brüssel durchgeführt.

Konkret bedeutet das:

  • FAIRTRADE überwacht und beeinflusst politische und gesetzgeberische Prozesse in der EU und weltweit,
  • arbeitet mit UN-Organisationen zusammen und nimmt an relevanten globalen Veranstaltungen teil,
  • steht in Kontakt mit politischen Entscheidungsträger:innen, bildet Allianzen mit Organisationen der Zivilgesellschaft sowie anderen Partnern und beteiligt sich an Multi-Stakeholder-Initiativen

Was wir wollen: Die anwaltschaftlichen Ziele von FAIRTRADE

  • Inklusive, partizipative und soziale Richtlinien, die Bauernfamilien und Beschäftigten in Afrika, Asien und Lateinamerika zugutekommen: FAIRTRADE strebt eine stärkere politische Beteiligung der Menschen in den Ursprungsländern an, damit sie einen gerechten finanziellen Anteil am Welthandel erhalten, ihre Lebensbedingungen verbessern und auf einen fairen und nachhaltigen Anbau umstellen können.
  • Politische Reformen zum Schutz der Menschen- und Umweltrechte in globalen Lieferketten: FAIRTRADE fordert strenge Gesetze und Richtlinien zur Sorgfaltspflicht in den Bereichen Menschenrechte und Umwelt – auf nationaler, europäischer und globaler Ebene – die die Rechte von Bauernfamilien und Beschäftigten schützen. Dies muss von Maßnahmen begleitet werden, die die Produzent:innen bei der Einhaltung der Vorschriften unterstützen.
  • Beendigung unfairer Handelspraktiken: FAIRTRADE setzt sich für verantwortungsvolle und umweltfreundliche Geschäftspraktiken ein – durch Gesetze und Richtlinien sowie durch Verpflichtungen von Unternehmen.
  • Faire Preise, die die Kosten einer nachhaltigen Produktion decken und existenzsichernde Einkommen und Löhne ermöglichen: FAIRTRADE arbeitet mit Expert:innen, politischen Entscheidungsträger:innen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Bauernorganisationen daran, Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.
  • Einfacherer Zugang zu Finanzmitteln: FAIRTRADE fordert von Geldgebern, Unternehmen und Politik, dass die Klimafinanzierung in Form von Zuschüssen und nicht in Form von Darlehen erfolgt und sich auf die Klimaanpassung statt auf die Eindämmung des Klimawandels konzentriert. Außerdem müssen bäuerlichen Betrieben mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Einhaltung der HREDD- und Entwaldungsgesetze sowie ihren Übergang zu Produktionssystemen, die sich durch nachhaltige Lebensgrundlagen auszeichnen.
  • Ein förderliches Umfeld für den fairen Handel: FAIRTRADE fordert, dass Unternehmen, die in nachhaltige, transparente und rückverfolgbare Lieferketten investieren, belohnt werden und leichteren Zugang zu Märkten erhalten – bspw. über das öffentliche Beschaffungswesen.

„Oft werden auf hoher Ebene politische Entscheidungen getroffen, die nie bei den Bauernfamilien ankommen, nie in die Praxis umgesetzt werden. Der beste Weg, den Klimawandel und andere Herausforderungen zu bekämpfen, ist die direkte Einbeziehung der bäuerlichen Betriebe."

Peter Koech, Kapkiyai Cooperative, Kenya

FAIRTRADE setzt sich dafür ein, dass Bauernfamilien sowie Beschäftigte die politischen Entscheidungen mitgestalten, die ihre Rechte, Unternehmen und Lebensgrundlagen betreffen. Darum fordern wir politische Entscheidungsträger, zivilgesellschaftliche Organisationen und engagierte Bürger:innen auf, sich mit uns für faire und nachhaltige Ernährungssysteme einzusetzen.