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Coffee Heroes - Alessandro und der Solarpark auf dem Berg

  • Klimawandel
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In Brasilien versorgt eine FAIRTRADE-zertifizierte Kaffeekooperative alle Mitglieder kostenlos mit sauberem Strom. Dahinter steht ein Manager, der eigentlich eine ganz andere Mission hatte.

Er kam, um dem Unternehmen ein Ende zu setzen, in der Fachsprache bedeutet das Liquidation. Alessandro Miranda lächelt, wenn er daran zurückdenkt. Wir befinden uns in Nova Resende, einer Bergregion im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, und Miranda ist hier nun Präsident der FAIRTRADE-zertifizierten Kooperative Coopervitae, die er 2017 eigentlich hätte schließen sollen.

„Die Situation war damals nicht gut“, erinnert er sich. Coopervitae hatte Hunderte von Mitgliedern, doch der Verkauf lief schleppend. Trotzdem sah Miranda das Potenzial – und startete neu. Mit 70 Kaffeebauernfamilien, die voll hinter der Genossenschaft standen. Mehr als 500 Mitglieder zogen damals um oder schieden aus der Kooperative aus.

Besser nachhaltig als zu schnell wachsen

Heute geht es Coopervitae gut. Die Mitgliederzahl hat wieder fast 200 erreicht, „und wir haben es nicht eilig zu wachsen“, sagt Miranda. „Es gibt eine lange Warteliste, aber wir ziehen es vor, die richtigen Leute in die Gemeinschaft aufzunehmen, die die FAIRTRADE-Ideale voll und ganz unterstützen.“

Für ihn bedeutet FAIRTRADE vor allem: stabile Mindestpreise, die eine langfristige Planung ermöglichen und die FAIRTRADE-Prämie, durch die einige Aktivitäten finanziert werden – von Schulungen über die Bio-Transformation und Maßnahmen zur Klimaanpassung bis hin zum wichtigsten Projekt der Genossenschaft: zwei Solarparks, die allen Mitgliedern saubere und kostenlose Energie liefern.

Energie für alle Mitglieder

Um zu den Solarparks zu gelangen, muss man über eine staubige, kurvenreiche Straße zu einem Hügel fahren. Dort sind die Solarmodule aufgereiht, um die brasilianische Sonne zu absorbieren. In den beiden Solarparks werden jeden Monat rund 25.000 Kilowatt erzeugt, das Projekt läuft über 25 Jahre. „Wir sparen damit so viele CO2-Emissionen ein, als würden wir 23.000 Bäume pflanzen“, sagt Miranda. Jeder Haushalt erhält eine Strommenge, die den Grundbedarf einer durchschnittlichen Familie deckt – genau das hat Coopervitae im Vorfeld berechnet.

„Es gibt noch viel zu tun, die Klimakrise fordert uns heraus“, sagt Miranda. Er hat seine Bestimmung gefunden: den Menschen in der Region dabei zu helfen, mit dem veränderten Klima zurecht zu kommen, ihre Erträge dennoch zu steigern und zu sichern – mit Unterstützung von FAIRTRADE.