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Kakaoproduzentin Assata berichtet über ihr Geschäft

  • Kakao

Viele haben den Kakao von Assatas Farm schon einmal probiert: Ihre Bohnen stecken nämlich in FAIRTRADE-Schokolade.

Assata Doumbia Koné ist eine weibliche Führungskraft in der ivorischen Kakaoproduktion und damit eine Rarität. Denn noch immer wird der Kakao-Sektor von Männern dominiert: Nur 25 Prozent der Kakaofarmen in Côte d’Ivoire sind im Besitz von Frauen. Entsprechend hatte Assata es anfangs nicht leicht: „Als ich anfing zu arbeiten, als ich das Feld von meinem Onkel erbte, war es wirklich schwer“, erzählt sie. „Selbst die Familie und die Gemeinschaft, in der ich lebte, lachten über mich, weil sie dachten, eine Frau kann die Herausforderung nicht meistern.“ Heute führt Assata sogar die ECAM-Kooperative mit 2300 Mitgliedern als Vorstandsvorsitzende und setzt sich aktiv für die Frauen in ihrer Branche ein. „Wir haben gezeigt, dass wir Frauen es schaffen können. Ich fühle mich also glücklich“, resümiert sie.

Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Angefangen hat Assata im Jahr 2003, seitdem baut sie Kakao an und beschäftigt mehrere Arbeiter:innen, die jeden Tag die wertvollen Kakaobohnen mit Macheten auf der Plantage ernten. Fragen wir Assata nach ihrer größten Herausforderung dabei, ist ihre Antwort: „Eine sehr gute Produktion auf einer sehr kleinen Fläche zu haben.“ Assata arbeitet dafür mit der Agroforstwirtschaft, einer nachhaltigen Anbaumethode, die es Bauern und Bäuerinnen wie Assata ermöglicht, auf einer kleinen Anbaufläche neben Kakao auch andere Produkte anzubauen.

Agroforstwirtschaft wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Viele FAIRTRADE-Produzent:innen in Ländern des Globalen Südens bilden sich in dieser Anbaumethode weiter, um die Ernährungssicherheit der Familien zu steigern und das weitere Abholzen von Waldflächen zu verhindern.

Ohne Frage: Der Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen für Menschen und Umwelt sind die größten Herausforderungen in der Landwirtschaft. Auch Assata berichtet, wie die Menschen in Cote d’Ivoire bereits unter den Folgen des Klimawandels leiden. „Anfang 2017 hatten wir eine große Dürre auf unseren Farmen, bei der wir fast die Hälfte unserer Produktion verloren haben. Seither gibt es viele Klimaveränderungen.“ Die Schwierigkeiten beziehen sich auf den Kakaoanbau, aber auch auf den Anbau von Gemüse, der für die eigene Ernährung dient. „Wir sind gezwungen, teure Lebensmittel in den Geschäften in der Stadt zu kaufen“, berichtet Assata.

Der Preis für ein gutes Leben als Kakao-Bauernfamilie

Eines der wichtigsten Themen für Menschen wie Assata ist der Kakaopreis. Dieser wird an den Rohstoffbörsen des Weltmarktes verhandelt – fernab von den Menschen, die auf den Farmen für die Kakaoernte schuften. Auf Grund der großen Preisschwankungen und des damit verbundenen Armutsrisikos der Menschen auf den Feldern haben die beiden wichtigsten Länder der Kakaoproduktion, Ghana und Cote d’Ivoire, einen staatlichen Mindestpreis eingeführt. Dieser wird zweimal jährlich neu festgelegt. „Wir sind dankbar für alle Anstrengungen, die die Regierung aufbringt, und wir wollen sie begleiten, damit das Einkommen stabil bleibt“, sagt Assata.

Liegt der von der Regierung festgelegte Preis unter dem FAIRTRADE-Mindestpreis muss den Bauernfamilien von den Abnehmern die Differenz gezahlt werden. Um den Menschen in der Kakaobranche ein gutes Leben zu ermöglichen, muss aber mehr passieren. Aktuell wird nur rund ein Drittel der Kakao-Ernte aus FAIRTRADE-Kooperativen auch unter FAIRTRADE-Bedingungen verkauft. Den Rest ihrer Ernte müssen die Bauernfamilien zu einem günstigeren Preis über den konventionellen Markt vertreiben. Um das zu ändern, muss hierzulande die Nachfrage nach FAIRTRADE-Schokolade noch weiter wachsen.

FAIRTRADE-Prämie ermöglicht Gemeinschaftsprojekte

Was Assata Doumbia mit mehr Geld machen würde? „Wir müssen unsere Arbeitsweise technisch verbessern. Seit Langem arbeiten wir mit Macheten, Dabas und ähnlichen Geräten. Wir hätten gern Geräte, die unsere harte Arbeit erleichtern“, sagt sie.

Die FAIRTRADE-Prämie konnte Assata bereits zugunsten der Gemeinschaft investieren. Mit dem Geld hat die Gemeinschaft unter anderem Schulen gebaut und Straßen verbessert, um die Anfahrtswege zu den Farmen zu erleichtern.

What More Assata Doumbia would do? “We need to improve our way of working. We have been working with machetes, dabas and similar devices for a long time. We would like to have devices that make our hard work easier,” she says.