Neue Märkte für Kaffee aus Ruanda
2008 gründeten 30 ruandische Kaffeebäuerinnen und -bauern eine Kooperative, um besser zusammenzuarbeiten und einen Markt für ihren Kaffee zu finden. Sie nannten die Kooperative Abateraninkunga, was sich auf das Konzept der „gegenseitigen Hilfe“ oder Unterstützung bezieht. Heute heißt sie Abateraninkunga ba sholi und hat mehr als 300 Mitglieder, sowohl Männer als auch Frauen. „Sholi“ ist seit 2015 FAIRTRADE-zertifiziert.


Die Bauernfamilien und ihre Sholi-Kooperative haben maßgeblich zur Entwicklung der Gemeinde in Zentralruanda beigetragen. Sie haben FAIRTRADE-Prämiengelder in alles Mögliche investiert, von medizinischer Ausrüstung für ihre örtliche Klinik über den Wiederaufbau einer Brücke bis hin zum Kauf von Kühen für die Mitglieder als Milchquelle und Dung für Düngemittel sowie den Aufbau einer Imkerei, die den Mitgliedern durch den Honigverkauf ein zusätzliches Einkommen verschafft.
Auf der geschäftlichen Seite beschlossen die Mitglieder der Kooperative, ein Labor für die Verkostung und Prüfung ihres Kaffees sowie eine Baumschule für die Aufzucht von Setzlingen zu errichten. Sie kauften auch eine spezielle Konstruktion, die als parabolischer Gewächshaustrockner bekannt ist, damit sie ihren Kaffee nach der Ernte auch bei Regen sicher trocknen können. Das wird immer wichtiger, da sich das Klima verändert und Regenfälle weniger vorhersehbar sind.
„Seit wir mit FAIRTRADE zusammenarbeiten, haben wir viel erreicht, sei es der Zugang zum globalen Markt oder ein tiefgreifendes Verständnis für die Erhaltung von Qualitätskaffee“, sagt Aimable Nshimiye, Geschäftsführer von Sholi.
Tatsächlich wurde die Kaffeequalität der Sholi-Bauernfamilien durch Auszeichnungen der ruandischen Kaffeevereinigung sowie durch die Golden-Cup-Wettbewerbe von FAIRTRADE gewürdigt, bei denen Sholi sowohl 2020 als auch 2021 gewann.
Wenn Sponsoren und Käufer zu Besuch kommen, „können sie sehen, dass wir uns in der Branche auskennen und gut ausgebildet sind“, sagt Nshimiye. Angesichts der Herausforderungen, mit denen Bauernfamilien im Kaffeesektor heute konfrontiert sind, zeigen starke Kooperativen wie Sholi einen Weg in die Zukunft des nachhaltigen Kaffees auf.