Reisanbau am Fuße des Himalayas – fair und bio
In der Region Uttar Pradesh, am Fuße des Himalayas, liegt die Kleinstadt Kotwa. Im Nordosten Indiens, an der Grenze zu Nepal, bauen 127 Bauernfamilien gemeinsam hochwertigen Langkorn- und Basmatireis an.


Die klimatischen Bedingungen sind ideal für den Reisanbau, doch fehlende Grundversorgung und technische Hürden stellen die Familien in der strukturschwachen Region vor große Herausforderungen.
FAIRTRADE-Prämienprojekte mit großer Wirkung
Das Partnerprojekt „Kotwa“ von Nature Bio Foods Ltd. und dem Bio-Pionier Davert unterstützt die Reisbauernfamilien dabei, aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern. Nature Bio Foods ist seit 2013 FAIRTRADE-zertifiziert: Die Bauernfamilien erhalten durch den fairen Handel stabile Mindestpreise für ihren Reis sowie eine zusätzliche FAIRTRADE-Prämie, die beispielsweise für die Umstellung auf biologisch-dynamischen Anbau und für gemeinnützige Projekte verwendet wird.
Mit Hilfe der FAIRTRADE-Prämie wurden fünf Projektmaßnahmen initiiert, die eine große Wirkung auf die Bauernfamilien und ihre Gemeinschaft zeigen.
Lasertechnik für mehr Ertrag
Viele Jahre lang bauten die Bauernfamilien von Kotwa ihren Reis auf unebenen Feldern an, die sich nicht leicht bepflanzen und bewässern ließen. Durch eine Laserplaniermaschine – eine Maschine, die mit einem lasergesteuerten Schlepplöffel ausgestattet ist – können die Bauernfamilien ihre Felder planieren, gleichmäßig bepflanzen und bewässern. Dadurch konnten die Ernteerträge gesteigert werden – bei geringerem Saatgutbedarf.
Wissen schafft (Selbst-)Bewusstsein
Im „Farmer Knowledge Center“ können Bauernfamilien ihr Wissen über den Reisanbau erweitern. Sie erwerben dort Kenntnisse und Fähigkeiten, um von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft umzustellen oder biologische Düngemittel und Pestizide herzustellen. Die daraus resultierenden höheren Ernteerträge und das bessere Einkommen tragen auch dazu bei, das Selbstbewusstsein der meist finanzschwachen Mitglieder zu stärken.
Vom Tabuthema zur Einnahmequelle
Vor allem in ländlichen Gebieten Indiens sind Frauen oft benachteiligt, haben nicht den gleichen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung wie Männer und werden während ihrer Periode stigmatisiert. Mit Hilfe der FAIRTRADE-Prämie wurde Aufklärungsarbeit in Workshops zur Menstruationshygiene geleistet und Hygieneartikel verteilt. Frauen aus Kotwa haben außerdem eine kleine Manufaktur für Damenbinden gegründet. Damit erwirtschaften sie eigene Einkommen, verbessern die Situation der Frauen und gleichzeitig die hygienischen Bedingungen auf dem Land.
Mit Bildung in eine selbstbestimmte Zukunft.
Lange Zeit fehlte es an vielen Dingen, die Kinder zum Lernen brauchen. Mit Mitteln aus der FAIRTRADE-Prämie wurde die Schule in den letzten Jahren renoviert und modernisiert. Heute gibt es eine Schulkantine, hygienische Toiletten für Mädchen und Jungen, sauberes Trinkwasser und Computerkurse. Die Schülerzahl stieg von 18 im Jahr 2018 auf 250 im Jahr 2022.
Mehr Licht für das Leben in Kota
Mit der untergehenden Sonne endete in der Vergangenheit das öffentliche Leben auf den Straßen von Kotwa, da es keine elektrische Beleuchtung gab. Mit Hilfe der FAIRTRADE-Prämien wurden 54 solarbetriebene Straßenlaternen angeschafft, die seitdem nicht nur die Zeit, in der die Bewohner:innen sich draußen aufhalten können, verlängert haben, sondern auch die Sicherheit in der Gemeinde erhöhen.