West Africa Cocoa Programme: diese Herausforderungen führen zu höheren Schokoladenpreisen an Ostern
In mehreren Ländern Europas ist die Osterschokolade in diesem Jahr spürbar teurer geworden. Das West Africa Cocoa Programme unterstützt seit 2016 Kakaobäuer:innen in Westafrika und zeigt in der aktuellen Analyse die Hintergründe und Lösungsansätze.


Klimawandel als einer der Hauptgründe für Preisanstieg
Einer der zentralen Gründe für die steigenden Preise ist der Klimawandel. Extreme Wetterbedingungen wie Trockenperioden und hohe Temperaturen machen Kakaopflanzen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, darunter die sogenannte «Swollen Shoot Disease». Dies führt zu geringeren Erträgen und einer rückläufigen Kakaoproduktion – mit direkten Auswirkungen auf die Preise.
Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen wie chronische Armut, niedrige Einkommen und unzureichende Investitionen in den Kakaoanbau. Unter diesen Bedingungen fällt es Bäuer:innen schwer, auf nachhaltige Anbaumethoden umzusteigen und ihre Betriebe zukunftsfähig aufzustellen.
Fairtrade zeigt Wirkung
Hier setzt Fairtrade International gemeinsam mit dem Produzentennetzwerk Fairtrade Africa an – insbesondere durch das West Africa Cocoa Programme (WACP). Das 2016 gestartete Programm unterstützt Kakaoproduzent:innen in Westafrika – wo rund 60 Prozent des weltweiten Kakaos angebaut werden – bei der Professionalisierung ihrer Kooperativen und dem Ausbau ihrer Kompetenzen.
Der aktuelle Bericht des WACP zeigt: Die Massnahmen greifen und tragen dazu bei, einige der strukturellen Ursachen für Angebotsengpässe und Preissteigerungen anzugehen.
Wissen als Schlüssel: Schulungen für nachhaltige Landwirtschaft
Ein Schwerpunkt des Programms in Ghana und der Elfenbeinküste liegt auf Schulungen zur ökologischen und wirtschaftlichen Stärkung von Kooperativen und ihren Gemeinden. Im Jahr 2024 wurden 56 Kleinproduzentenorganisationen in beiden Ländern erreicht. Insgesamt fanden 89 Trainings für Ausbilder:innen statt – 65 in der Elfenbeinküste und 24 in Ghana.
Neben Unterstützung bei der Fairtrade-Zertifizierung vermittelten die Schulungen Wissen über klimaangepasste Anbaumethoden, den verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten (HREDD), die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), regionale Standards und Spar- und Kreditgemeinschaften auf Dorfebene.
Darüber hinaus wurde eine Schulung im Finanzmanagement angeboten – mit Inhalten wie Budgetplanung, Einnahmen- und Ausgabenprognosen sowie Massnahmen zur finanziellen Steuerung bei Abweichungen. Solches Know-how ist essenziell für die Handlungsfähigkeit von Produzentenorganisationen.
Alle teilnehmenden Kooperativen verpflichteten sich, das erlernte Wissen weiterzugeben. Um die Wirkung der Schulungen messbar zu machen, hat Fairtrade Africa Berichts- und Monitoring-Instrumente eingeführt.
Im Jahr 2024 nahmen 37’991 Produzent:innen an Schulungen teil – 33’345 in der Elfenbeinküste und 4646 in Ghana. Insgesamt wurden damit 51’891 Personen erreicht – ein Anstieg um rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr (48’876).
Förderung umweltschonender Lösungen
In Sierra Leone wurden mit Fairtrade-Prämien Solartrockenkammern aus Metall für zwei Kooperativen finanziert. Da die Kakaobohnenernte häufig in die Regenzeit fällt, hilft diese Technologie dabei, die Bohnen effizienter zu trocknen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.
Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Fairtrade-Investitionen ist die Yeyasso-Kooperative in der Elfenbeinküste: Mit Unterstützung von Fairtrade wurde eine Produktionsanlage für organischen Dünger aufgebaut. Die Mitglieder können nun kostengünstig und nachhaltig düngen – und gleichzeitig negative Umweltauswirkungen durch chemische Dünger vermeiden.
Fairtrade-Schokolade macht den Unterschied
Mehr Informationen über die Wirkung des West Africa Cocoa Programme finden Sie im aktuellen Bericht von Fairtrade. Und nicht vergessen: Mit Fairtrade-zertifizierter Schokolade zu Ostern leisten Sie einen Beitrag zur Stärkung der Kakaobäuer:innen in Westafrika.