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Fairtrade-Früchte und -Säfte

Ob Orangensaft oder Mangonektar, frische Limetten oder Ananas: Viele Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte bieten Fruchtsäfte, Nektare und frisches Obst mit dem Fairtrade-Label an. Wer sich beim Einkauf für Fairtrade-Früchte und -Säfte entscheidet, trägt dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bäuer:innen und Angestellten in den Anbauländern zu verbessern.

Ananas-ernte auf einer Plantage
Ananas-ernte auf einer Plantage

Die Fruchtindustrie 

In Regionen wie Lateinamerika, Afrika und Asien ist die Obstverarbeitungs- und Saftindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit riesigen Obstplantagen, auf denen verschiedene Früchte für den Export angebaut werden. Der Betrieb dieser grossen Plantagen erfordert massive Investitionen - von Bewässerungssystemen und Transportinfrastruktur bis hin zu hochentwickelten Verarbeitungstechnologien und Verpackungsanlagen. Aufgaben wie die Ernte, verschiedene Verarbeitungsschritte und die Verpackung für den Export werden von Plantagenarbeiter:innen übernommen. Die Plantagen werden in der Regel von nationalen oder multinationalen Konzernen betrieben. Ihre Lieferketten erstrecken sich oft über mehrere Länder. 

Kleinbetriebe im Obstanbau und in der Saftproduktion verfügen dagegen oft nur über begrenzte Ressourcen und sind stark auf körperliche Arbeit angewiesen. Aufgrund ihrer geringen Grösse können sie nur schwer mit den dominierenden Grossplantagen konkurrieren, die die bedeutenden multinationalen Konzerne beliefern. Dieses Ungleichgewicht im Wettbewerb macht es für kleinere Betriebe schwierig, eine stabile finanzielle Position zu erreichen oder in Wachstum und Expansion ihrer Betriebe zu investieren, wodurch die wirtschaftlichen Ungleichheiten innerhalb des Sektors bestehen bleiben. Fairtrade will dies ändern. 

  • Ca. 30
    Länder bauen Fairtrade-Früchte an (ohne Bananen). Darunter befinden sich Länder wie Sri Lanka, Panama und Kamerun.
  • 600‘000
    Tonnen Frischfrüchte in etwa, werden jährlich von Fairtrade-Produzentenorganisationen angebaut.
Früchte und Säfte

Fairtrade-Fakten

Fairtrade-Früchte und -Säfte stehen für fairen Handel, nachhaltigen Anbau und besten Geschmack – für dich und eine gerechtere Welt.

Herausforderungen im Obst- und Fruchtsaftsektor 

Bäuer:innen, die auf kleinen Flächen Obst anbauen, haben oft Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Diese finanzielle Instabilität stellt den Sektor vor grosse Herausforderungen. 

  • Begrenzte Ressourcen und Investitionen: Kleinbäuer:innen haben oft nicht die Mittel, um in nachhaltige Anbaumethoden, bessere Ausrüstung und höhere Produktivität zu investieren. Aus Mangel an Ressourcen können sie ihre Betriebe nicht erweitern. Dadurch wird es noch schwieriger, ein stabiles Einkommen zu erwirtschaften. 
  • Ungleichheit zwischen den Geschlechtern: Weltweit sind mehr als die Hälfte der Obstbäuer:innen und Beschäftigten auf Plantagen Frauen. Trotz ihres wichtigen Beitrags erhalten sie nur selten einen gerechten Anteil an den Erträgen. Ausserdem stossen sie auf erhebliche Hindernisse, wenn sie eigenes Land besitzen oder Zugang zu Krediten haben wollen. Diese Ungleichheiten verschärfen die wirtschaftlichen Herausforderungen des Sektors. 
  • Die Auswirkungen des Klimawandels: Extreme Temperaturschwankungen, Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme und Hurrikane sowie Pflanzenkrankheiten, Bodenverarmung und Waldzerstörung bedeuten, dass der Obstanbau stark vom Klimawandel betroffen ist. 

Sich diesen Herausforderungen zu stellen ist von entscheidender Bedeutung für eine faire und nachhaltige Lebensgrundlage für Obstbäuer:innen auf der ganzen Welt. 

Fairtrade-Orangensaft in einer Karaffe mit Fairtrade-Label
Fairtrade-Orangensaft in einer Karaffe mit Fairtrade-label

Wie Fairtrade den Unterschied macht 

Obstbäuer:innen haben es oft schwer, ein gutes Einkommen zu erzielen. Die Zusammenarbeit mit Fairtrade trägt dazu bei, diese Herausforderungen zu meistern. So werden sie unterstützt:  

  • Fairtrade-Mindestpreis: Fairtrade-Kooperativen im Fruchtanbau erhalten einen stabilen Preis. Er dient als Sicherheitsnetz gegen Marktschwankungen und trägt zur Widerstandsfähigkeit der Betriebe bei.  
  • Fairtrade-Prämie: Zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten die Kooperativen einen finanziellen Aufschlag - die Fairtrade-Prämie. Das Geld aus der Prämie wird in Projekte vor Ort investiert, zum Beispiel in die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, in bessere Unterkünfte oder in Umweltinitiativen. 
  • Fairtrade-Standards: Die Fairtrade-Standards umfassen Kriterien zu Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, darunter den eingeschränkten Einsatz von Pestiziden und Schutzausrüstung. Die Standards beinhalten auch Richtlinien zu Arbeitsverträgen, Mutterschutz, Urlaub und Sozialversicherung sowie Vertragsmanagement und Transparenz in der Lieferkette. 
  • Arbeitsbedingungen auf den Plantagen: Beschäftigte auf Fairtrade-zertifizierten Plantagen haben Arbeitsverträge und Gewerkschaftsfreiheit. Der Fairtrade-Mindestlohn sorgt für mehr finanzielle Sicherheit und führt zu höheren Löhnen. Darüber hinaus hat Fairtrade ermittelt, welche Lohnhöhe erreicht werden muss, um Living Wages, also existenzsichernde Löhne, die auch Rücklagen und Investitionsmöglichkeiten beinhalten, zu erreichen. Mit Hilfe dieses Wertes, dem „Living Wage Differential“, wollen wir die Löhne kontinuierlich anheben. 
  • Ausbildung und Unterstützung: Fairtrade unterstützt Kleinbäuer:innen mit Schulungen und Know-how für nachhaltige Anbaumethoden. Dazu gehören Agroforstwirtschaft, effiziente Wassernutzung, dürreresistente Pflanzensorten und die Diversifizierung in klimaresistente Einkommensquellen. 
  • Klimaresilienz: Um Fairtrade-zertifiziert zu werden, müssen Obstbäuer:innen die Boden- und Wasserqualität verbessern, verantwortungsvoll mit Schädlingen umgehen, schädliche Chemikalien vermeiden, Abfälle entsorgen, Treibhausgasemissionen reduzieren und die Artenvielfalt schützen. Fairtrade bietet die notwendigen Fähigkeiten, das Wissen, die Ausbildung und den Zugang zu Finanzmitteln, um die Produzent:innen klimaresistenter zu machen. 

Früchte und Säfte mit dem Fairtrade-Label sind gut für Mensch, Planet und Wirtschaft. So können Unternehmen aktiv werden.