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Fairtrade-Gemüse

Gemüse sind ein integraler Teil unseres Alltags, egal zu welcher Jahreszeit. Süsskartoffeln und Maniok aus Costa Rica oder Maiskolben aus Indien und Thailand sind in der Schweiz mit dem Fairtrade-Label erhältlich. Doch wie sieht der Alltag für die Bäuer:innen aus, die diese Produkte anbauen?

Frau schneidet Gemüse
Frau schneidet Gemüse

Die Gemüse-Industrie 

Die Gemüseindustrie ist essenziell für die globale Ernährung, steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen, die vor allem die Bäuerinnen und Bauern direkt betreffen. 

Auf der einen Seite erschweren unvorhersehbare Wetterbedingungen wie Dürren und Überschwemmungen die Anbauzyklen und beeinträchtigen die Ernteerträge. 

Au der anderen Seite setzen steigende Betriebskosten, etwa für Saatgut und Dünger, besonders kleineren Betrieben wirtschaftlich zu. In manchen Regionen erschweren traditionelle Anbaumethoden die Anpassung an moderne Anforderungen. 

Aktuelle Herausforderungen 

Der Gemüseanbau steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sich auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft auswirken:

  • Marktdynamik und Einkommensunsicherheit: Schwankende Gemüsepreise und ein eingeschränkter Zugang zu Märkten schaffen Unsicherheit für Bäuer:innen und Arbeiter:innen. Diese Volatilität macht es schwierig, langfristig zu planen und in nachhaltige Anbaumethoden zu investieren. 
  • Wasserknappheit: In vielen Anbauregionen ist Wasserknappheit ein grosses Problem. Ineffiziente Bewässerungstechniken und übermässige Wasserentnahme belasten die Umwelt und verringern die Verfügbarkeit von Ressourcen. 
  • Arbeitskräftemangel und Migration: In einigen Regionen macht sich der Arbeitskräftemangel im Gemüsebau zunehmend bemerkbar. Ursachen wie die Landflucht und der demografische Wandel verschärfen die Situation. Saisonarbeitskräfte, häufig Migrant:innen, sind oft besonders vulnerabel für Ausbeutung. 
  • Zugang zu landwirtschaftlicher Ausbildung: Begrenzter Zugang zu landwirtschaftlichem Wissen und modernen Technologien behindert die Einführung nachhaltiger Praktiken. Ausbildung und Technologie sind entscheidend, um die Produktivität zu steigern, die Erträge zu verbessern und die langfristige Nachhaltigkeit im Gemüseanbau zu fördern. 

«Wir starten eine Kinderbetreuung, damit Eltern ihre Kinder mit zur Arbeit bringen können. Ich bin froh, dass meine Kinder in der Nähe sind, wenn ich arbeite. Dank Fairtrade konnte ich drei Monate Mutterschaftsurlaub nehmen und diese Zeit mit meinen Kindern verbringen.»

– Salha Yazidi, Teamleiterin, Desert Joy, Fairtrade-Tomatenanbau, Tunesien


Wie Fairtrade einen Unterschied macht

  • Ein besseres Einkommen: Fairtrade-Gemüsebäuer:innen erhalten ein stabileres und gerechteres Einkommen. Obwohl es für einige Gemüsesorten keinen Mindestpreis gibt, beträgt die Fairtrade-Prämie für die meisten 15% des Handelspreises. Produzent:innen und Arbeiter:innen entscheiden selbst, wie sie die Prämie einsetzen - sei es für ihren Betrieb, die Landwirtschaft, die Gemeinschaft oder Umweltprojekte. 
  • Klimawandel: Fairtrade bietet Schulungen und Unterstützung für nachhaltige Landwirtschaft, z.B. Agroforstwirtschaft, effizientere Wassernutzung, dürreresistente Pflanzensorten und Diversifizierung hin zu klimaresistenten Einkommensquellen. 
  • Geschlechtergerechtigkeit: Fairtrade setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit ein, indem Standards Geschlechterdiskriminierung und sexuelle Belästigung verbieten und die Unterstützung benachteiligter Gruppen sowie verbindliche Gleichstellungsrichtlinien fördern. 
  • Marktzugang: Fairtrade ermutigt Gemüseproduzent:innen nicht nur zum Anbau, sondern auch zur Verarbeitung ihrer Produkte, um deren Wert zu steigern und Zugang zu grösseren Märkten zu erhalten. 

Fairtrade-Gemüse ist gut für die Menschen, unseren Planeten und die Wirtschaft. So können Unternehmen aktiv werden: