Fairtrade-Gewürze und -Kräuter
Ob Vanille, Pfeffer, Kurkuma oder Estragon - Kräuter und Gewürze verleihen vielen unserer Speisen eine besondere Note. Doch vielen Menschen, die diese alltäglichen Produkte anbauen, fehlt eine wichtige Zutat: Fairness. Fairtrade will das ändern.


Die Gewürz- und Kräuterindustrie
Kräuter und Gewürze haben eine lange Tradition und eine kulinarische und medizinische Geschichte, die so vielfältig ist wie die Lebensmittel, die sie würzen. Während es viele Bäuer:innen und Arbeiter:innen gibt, die diese Pflanzen anbauen, ist die Zahl der Unternehmen, die mit ihnen handeln und sie vermarkten, alles andere als gross. Das bedeutet, dass es ein Machtungleichgewicht im Handel gibt.
Viele Kräuter- und Gewürzpflanzen sind arbeitsintensiv. Vanille zum Beispiel muss ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums in Mittelamerika von Hand bestäubt werden. Safranfäden werden von den Narben der Blüten geerntet. Trotz des oft schwierigen Kräuter- und Gewürzanbaus macht sich die harte Arbeit der Bäuer:innen und Arbeiter:innen häufig nicht in ihrer Bezahlung bemerkbar, auch wenn einige Gewürze für viel Geld gehandelt werden.
Aktuelle Herausforderungen
Neben den niedrigen Preisen hat der Gewürzsektor mit weiteren Problemen zu kämpfen.
- Preisschwankungen: Extremere Wettermuster und politische Instabilität können zu Preisschwankungen führen, was bedeutet, dass Kleinbäuer:innen sowie Plantagenarbeiter:innen Schwierigkeiten haben, mit ihrer Ernte genug zu verdienen.
- Mangelnde Transportverbindungen: Viele Produzent:innen arbeiten in abgelegenen Gebieten mit schlechten Transport- und Telekommunikationsverbindungen. Dies erhöht die Produktionskosten, erschwert den Zugang zu Marktinformationen und zwingt sie, sich auf einen kleinen Kreis von Händlern zu verlassen.


Wie Fairtrade den Unterschied macht
- Fairtrade-Mindestpreis: Für eine Reihe von Fairtrade-Kräutern und -Gewürzen, wie Vanille und Rooibos, gibt es einen Fairtrade-Mindestpreis. Dieser orientiert sich an den Kosten einer nachhaltigen Produktion und dient als Sicherheitsnetz, wenn die Marktpreise fallen.
- Die Fairtrade-Prämie wird zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt. Die Bäuer:innen entscheiden gemeinsam, wofür sie die Prämie ausgeben wollen. Beliebte Investitionen sind Gesundheitsfürsorge, Gemeinschaftsprojekte und Verarbeitungsanlagen.
- Stabilität: Weitere Vorteile von Fairtrade sind die Unterstützung in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit sowie der Zugang zu Vorerntekrediten.
Mehr Wohlstand für Vanilleproduzent:innen: Wertschöpfung und Produktivitätssteigerung für Vanille-Bäuer:innen
Madagaskar spielt eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt für Vanille, denn das Land produziert mehr als 60 Prozent des weltweiten Vanilleangebots. Die meisten Vanille-Produzent:innen in Madagaskar sind Kleinbäuer:innen, die von der Vanille als einziger Einkommensquelle abhängig sind. Das Projekt „Wohlstand für Vanille-Produzent:innen“ zielt darauf ab, die Geschäftsentwicklung der Kooperativen im Vanillesektor zu fördern, indem es sich auf Produktivitätsfragen und Wertschöpfung konzentriert. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, den Lebensunterhalt der Vanille-Produzent:innen nachhaltig zu sichern und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Risiken zu stärken. Das Projekt kommt rund 300 Haushalten direkt zugute.
