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Fairtrade-Quinoa

Quinoa hat sich weltweit als Superfood einen Namen gemacht. Für die Menschen, die in den Anden leben, ist es jedoch seit Generationen ein Grundnahrungsmittel. Dies bietet eine grossartige Chance für die Bäuer:innen, die dieses Superkorn anbauen – vorausgesetzt, sie können es zu Fairtrade-Bedingungen verkaufen.

Quinoa Feld bei Sonnenuntergang
Quinoa Feld bei Sonnenuntergang

Die Quinoa-Industrie

Die Quinoabranche bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Die weltweite Nachfrage nach Quinoa hat Veränderungen in den traditionellen Anbaumethoden ausgelöst, lokale Kulturen beeinflusst und Fragen der Ernährungssicherheit aufgeworfen. Ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Möglichkeiten und der Bewahrung des kulturellen Erbes ist entscheidend für die langfristige Nachhaltigkeit der Quinoa-Industrie. 

Quinoa ist eine unglaublich vielseitige Pflanze - sie gedeiht unter den unterschiedlichsten Bedingungen, von sehr trocken bis feucht, von Meereshöhe bis 4000 Meter, auf sauren und nährstoffarmen Böden. Die traditionellen Anbaugebiete in Höhenlagen machen die Pflanze jedoch besonders anfällig für Klima- und Umweltrisiken. 

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    Fairtrade-zertifizierte Kooperativen produzieren Quinoa in Lateinamerika
Quinoa

Fairtrade Fakt

Fairtrade fördert den nachhaltigen Quinoaanbau. Das Ziel ist es, den Produzentinnen und Produzenten eine langfristige Einkommensquelle zu ermöglichen, ohne dadurch das ökologische Gleichgewicht der sensiblen Andenregion zu zerstören.

Aktuelle Herausforderungen 

Quinoa, ein Grundnahrungsmittel in vielen Haushalten weltweit, steht vor grossen Herausforderungen in einer wachsenden Industrie:

  • Arbeitspraktiken: Arbeiter:innen sind mit niedrigen Löhnen konfrontiert, die nicht ausreichen, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. Lange Arbeitszeiten ohne angemessene Bezahlung für Überstunden und befristete Arbeitsverträge erhöhen die Verwundbarkeit der Arbeiter:innen. 
  • Marktdynamik: Der internationale Handel mit Quinoa weist Ungleichgewichte auf, wie sie auch in anderen Agrarsektoren zu beobachten sind. Wenige Unternehmen üben einen grossen Einfluss aus und die Marktdynamik führt häufig zu Preisdruck. Wettbewerbsorientierte Preisstrategien und Rabatte der Einzelhändler können dazu führen, dass die Konsument:innenpreise unter den Produktionskosten liegen. 
  • Auswirkungen auf die Umwelt: Der Anbau von Quinoa bleibt nicht ohne ökologische Folgen. Der Einsatz von Agrochemikalien kann bei unsachgemässer Handhabung zu Bodendegradation und Wasserverschmutzung führen. Nachhaltige Anbaumethoden müssen im Vordergrund stehen, um diese ökologischen Auswirkungen zu minimieren und die langfristige Nachhaltigkeit des Quinoa-Anbaus zu sichern. 

Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist entscheidend für ein nachhaltiges Wachstum der Quinoa-Industrie. 

«Ich wurde als Führungskraft zum Thema Klimawandel geschult, was für uns ein sehr wichtiges Thema war. Wir haben gelernt, wie wichtig Führungsqualitäten in unseren Netzwerken und Organisationen sind. Als junge Menschen haben wir uns verpflichtet, neue Herausforderungen anzunehmen und die Umwelt zu schützen.»

Irene Huarachi Arcayne, Nationaler Verband der Quinoa-Produzenten (ANAPQUI) und Jugendvertreterin, Quinoa-Netzwerk Bolivien

Wie Fairtrade den Unterschied macht 

Es gibt verschiedene Wege, wie Fairtrade-Bäuer:innen die Herausforderungen meistern können, um ihr Geschäft auszubauen:

  • Angemessene Lebensgrundlage: Fairtrade-Bäuer:innen erzielen durch den Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ein stabileres und gerechteres Einkommen für ihre Ernte.  
  • Schutz der natürlichen Ressourcen: Fairtrade unterstützt Bäuer:innen aktiv durch Schulungen und Programme zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Dazu gehören Massnahmen wie die Vermeidung von Abholzung, der effiziente Umgang mit Wasserressourcen, die Einführung dürreresistenter Pflanzensorten und die Entwicklung klimaresistenter Einkommensquellen. Darüber hinaus ermöglicht Fairtrade den Zugang zu den Climate Change Leadership Schools in Lateinamerika und der Karibik, die praktische Lösungen und Führungskompetenzen im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels vermitteln. 
  • Stärkung der Gemeinschaft: Fairtrade fördert Bäuerinnen- und Bauernorganisationen, damit diese besser in der Lage sind, kollektive Verbesserungen wie gemeinsames Wassermanagement und Ernteverarbeitungsanlagen umzusetzen. 

Fairtrade-Quinoa ist gut für Mensch, Planet und Wirtschaft. Hier gibt es mehr Informationen, wie Unternehmen aktiv werden können.