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Fairtrade-Reis

Der globale Reismarkt ist volatil, so dass Kleinbäuer:innen im Reisanbau stark schwankenden Preisen ausgesetzt sind. Diese decken oft nicht einmal die Produktionskosten, was dazu führt, dass sich die Bäuer:innen während des jährlichen Produktionszyklus häufig verschulden müssen. Klimawandel, unfairer Wettbewerb und geringe Erträge verschärfen die Situation zusätzlich.

Fairtrade Reis in der Hand
Fairtrade Reis in der Hand

Die Reisindustrie

Reisproduzent:innen bewirtschaften in der Regel nur wenige Hektar. Sie sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels: Reis wird traditionell auf überschwemmten Feldern angebaut, die oft in Küstennähe liegen. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Felder durch Salzwasser verunreinigt werden. Fairtrade-Reis hingegen, wird vor allem im Inland angebaut.

Um diese Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen und gleichzeitig ihre Produktivität weiter zu steigern, brauchen Reisproduzent:innen moderne Ausstattung, Lagerräume und moderne Anbaumethoden. Die oft zu niedrigen Preise und unbeständigen Märkte sorgen aber dafür, dass es sich die Produzent:innen nicht leisten können, entsprechend in ihre Zukunft zu investieren. 

  • 35
    Fairtrade-Produzentenorganisationen bauen Reis in Indien, Sri Lanka, Pakistan und Thailand an. Mehr als die Hälfte von ihnen ist auch Bio-zertifiziert.
  • 3928
    Tonnen Fairtrade Reis wurden 2023 in der Schweiz verkauft.
Reis

Fairtrade-Fakten

Reis gehört zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln weltweit. Bei der Weltgetreideernte zählt Reis zusammen mit Weizen zu den beiden wichtigsten Getreidearten für die Ernährung des Menschen. Jedes Jahr werden über 500 Millionen Tonnen produziert und konsumiert. Vor allem Familienbetriebe in Ländern des globalen Südens bestreiten ihr Einkommen hauptsächlich oder ausschliesslich vom Reisanbau.

Aktuelle Herausforderungen

Reis ist ein Grundnahrungsmittel für grosse Teile der Menschheit. Der Reisanbau steht vor drängenden Herausforderungen, die Aufmerksamkeit erfordern. 

  • Arbeitsbedingungen: Die Bäuerinnen und Bauern haben oft mit zu geringen Einkommen zu kämpfen, die sie unter die Armutsgrenze drücken. Hinzu kommen anstrengende Arbeitszeiten und oft unsichere Arbeitsverhältnisse. Der weit verbreitete Einsatz von Kurzzeitverträgen verschärft die Arbeitsbedingungen. 
  • Wassermangel: Wasser ist für den Reisanbau unerlässlich. In vielen Regionen herrscht jedoch Wassermangel - eine grosse Herausforderung. Da dennoch oft viel Wasser für die Bewässerung verwendet wird, kann es passieren, dass die lokalen Ressourcen erschöpft sind. Dies wiederum führt häufig zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen der Landwirtschaft und der Bevölkerung. Effiziente Bewässerungssysteme und ein gutes Wassermanagement sind daher entscheidend für einen nachhaltigen Reisanbau. 
  • Klimawandel: Die Reisproduktion ist von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dazu gehören veränderte Wettermuster, steigende Temperaturen und häufigere extreme Wetterereignisse. Diese Faktoren stellen ein Risiko für die Erträge dar und erfordern Anpassungsmassnahmen, um angesichts der Klimakrise eine stabile Reisversorgung zu gewährleisten. 
  •  Verluste nach der Ernte: Auch nach der Ernte können Reisproduzent:innen Verluste durch schlechte Lagerbedingungen, Schädlinge und Pilzbefall erleiden. 

«Die Fairtrade- und Bio-Produktion spart viel Geld. Wir bekommen eine gute und faire Qualitätskontrolle. Das bedeutet für uns, dass wir hochwertigen Reis produzieren, für den wir einen guten Preis erhalten. » 

Somboom, Reiserzeuger, OJRPG Thailand

Wie Fairtrade im Reisanbau den Unterschied macht

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Fairtrade-Produzent:innen Herausforderungen begegnen können. 

  • Fairtrade-Mindestpreis: Fairtrade-zertifizierte Reisbauern und -bäuerinnen erhalten durch den Fairtrade-Mindestpreis einen stabilen Preis für ihre Ernte. Wer sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert ist, erhält zusätzlich eine Bio-Prämie. 
  • Fairtrade-Prämie: Die Produzent:innen entscheiden selbst, wofür sie die Fairtrade-Prämie, einen zusätzlichen finanziellen Aufschlag, ausgeben: für Investitionen in ihr Geschäft, in den Reisanbau selbst, in die Community oder in Umweltprojekte, die ihnen wichtig sind. 
  • Unterstützung für Kleinbäuer:innen: Fairtrade arbeitet in Indien auch mit Reisbauern und -bäuerinnen zusammen, die noch nicht über die nötigen Strukturen verfügen, um Fairtrade-zertifiziert zu werden. Stattdessen haben sie Organisationen für Vertragsanbau gegründet. Diese verkaufen ihren Reis an einen Zwischenhändler, der sie dabei unterstützt, Fairtrade-zertifiziert zu werden. 
  • Klimaresistenz: Fairtrade bietet Schulungen und Unterstützung für nachhaltigen Reisanbau an. Dazu gehören zum Beispiel Schulungen zur besseren Nutzung der Wasserressourcen, salzresistente Pflanzensorten und die Diversifizierung in klimaresistente Einkommensquellen. 
  • Gemeinsam stärker: Der Fairtrade-Ansatz stärkt die Produzentenorganisationen, die durch ihren Zusammenschluss besser in der Lage sind, kollektive Verbesserungen wie gemeinsames Wassermanagement und die Anschaffung von Verarbeitungsanlagen umzusetzen. 

Fairtrade-Reis ist gut für Mensch, Planet und Wirtschaft. Hier gibt es mehr Informationen, wie Unternehmen aktiv werden können.