Sadik Atanga - ein Bauer pflanzt Bäume für die Zukunft
Die Kakaobäuer:innen in Westafrika stehen angesichts der Auswirkungen des Klimawandels vor einer ungewissen Zukunft. Das unternimmt Sadik Atanga dagegen.

Sadik bewirtschaftet in Ghana neun Hektar Land für den Kakaoanbau. Seit 18 Jahren macht er das, und wegen der Klimakrise wird es immer schwieriger. Ein Teil seiner Farm liegt hoch oben an einem felsigen, steilen Hang, ein ungünstiges Terrain für Kakaopflanzen. Als er das Land kaufte, war es so kahl, dass die Sonnenstrahlen auf den Boden trafen.
Kakao reagiert empfindlich auf Umweltveränderungen. Steigende Temperaturen, unbeständige Regenfälle und die zunehmende Anfälligkeit der Bäume für Trockenheit machen den Anbau der Bohnen immer schwieriger und unsicherer.
Seit Sadik über seine Kooperative an einem Agroforstprojekt teilnimmt, wird seine Farm durch den Schatten zahlreicher Bäume geschützt.
Das Projekt heisst Sankofa und wurde 2019 in Zusammenarbeit mit einer der grössten Fairtrade-zertifizierten Kakaogewerkschaften Ghanas, der Kuapa Kokoo Farmers Union, lanciert. Des weiteren sind unter anderem Kakaobauern, die Regierungen der Schweiz und Dänemarks, der Schweizer Schokoladenhersteller Halba, der Detailhändler Coop Schweiz und Fairtrade Max Havelaar Schweiz beteiligt. Ziel ist es, die Klimaresilienz zu erhöhen und die Einkommen der Bauern zu verbessern.
Eine Schlüsselkomponente des Projekts ist die dynamische Agroforstwirtschaft, die landwirtschaftlichen Anbau mit Agroforstwirtschaft kombiniert. Die Bauern schaffen natürliche, waldähnliche Systeme, in denen eine Vielzahl verschiedener Nahrungspflanzen angebaut wird. Die Bodenfruchtbarkeit verbessert sich, das Risiko von Schädlingsbefall und Krankheiten sinkt, und die zusätzlichen Bäume und Pflanzen liefern zusätzliche Nahrung und Einkommen.
Sadik erklärt, dass die Bauern jetzt keine Chemikalien mehr einsetzen, weil die von ihnen angebauten Hülsenfrüchte zusätzliche Nährstoffe liefern und ein zusätzliches Einkommen ermöglichen, während sie auf das Wachstum des Kakaos warten. „Dank dieses Projekts sehe ich die Vorteile: Es gibt mehr Nährstoffe im Boden.“
Bis Ende 2022 wurden 862 Parzellen mit einer Fläche von 215 Hektar auf dynamische Agroforstwirtschaft umgestellt und Hunderttausende neue Setzlinge gepflanzt. Weitere 1'000 Hektar wurden nach den Methoden der diversifizierten Ernährungssysteme bepflanzt. Rund 2'900 Bäuer:innen wurden geschult und erwirtschafteten mit den zusätzlich angebauten Feldfrüchten zwischen 25 und 125 Prozent mehr.