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Rückverfolgbarkeit in Fairtrade-Lieferketten

Die meisten Fairtrade-Produkte, einschliesslich aller Fairtrade-Kaffees, -Bananen und -Blumen, sind vollständig rückverfolgbar, d.h. sie werden vom Feld bis zum Fairtrade-zertifizierten Produkt im Ladenregal getrennt von Nicht-Fairtrade-Produkten verarbeitet. Es gibt jedoch einige Produkte, bei denen diese physische Rückverfolgbarkeit schwer zu erreichen ist, und die Verpflichtung dazu könnte den Bäuer:innen sogar zum Nachteil werden.

Ein Gabelstapler mit Säcken mit Fairtrade-Produkten
Ein Gabelstapler mit Säcken mit Fairtrade-Produkten

Maximierung der Vorteile für Bäuer:innen 

Die Rückverfolgbarkeit von Produkten in jeder Phase der Lieferkette kann schwierig und kostspielig sein. Bei vier Fairtrade-Produkten - Kakao, Tee, Zucker und Fruchtsäfte - ist dies äusserst schwierig und kann den Absatz der Bäuer:innen einschränken.  Diese Produkte werden routinemässig gemischt oder durchlaufen komplexe Herstellungsprozesse in lokalen Mühlen, Fabriken oder am Versandort, und aufgrund der hohen Marktkonzentration und der zentralisierten Verarbeitung sind die Bäuer:innen in hohem Masse von den bestehenden Einrichtungen abhängig. 

Beispielsweise wäre es sehr schwierig und kostspielig, Produktionslinien in Fabriken stillzulegen, die rund um die Uhr in Betrieb sind, abzuschalten, und separate kleine Mengen werden abgelehnt oder zu exorbitanten Kosten in Rechnung gestellt.  

Fairtrade und viele andere Zertifizierer arbeiten mit einer Art Rückverfolgungsprogramm, das als Mengenausgleich bekannt ist, um sicherzustellen, dass Bäuer:innen und Arbeiter:innen möglichst viele Möglichkeiten haben, ihre zertifizierten Produkte zu verkaufen. Im Rahmen des Mengenausgleichs können Unternehmen während des Herstellungsprozesses Fairtrade- und Nicht-Fairtrade-Bestandteile einer Zutat mischen, solange die tatsächlichen Mengen, die unter Fairtrade-Bedingungen verkauft werden, über die gesamte Lieferkette zurückverfolgt und geprüft werden. 

Dieses Verfahren stellt sicher, dass die Fairtrade-Bäuer:innen nicht von den Absatzmöglichkeiten ausgeschlossen werden, während die Konsument:innen sicher sein können, dass die Menge der Zutaten in dem mit dem Fairtrade-Label versehenen Endprodukt der Menge entspricht, die von den Bäuer:innen verkauft wurde. Angesichts der grossen Armut vieler Kleinbäuer:innen und der Dringlichkeit, mit der sie bessere Handelsbedingungen benötigen, ist dies eine praktikable Lösung, die Tausenden von Bäuer:innen die Möglichkeit gibt, vom Fairen Handel zu profitieren. 

Wie erkenne ich rückverfolgbare Produkte?

Bei Kakao, Tee, Fruchtsäften und Zucker ist der Mengenausgleich im Rahmen von Fairtrade erlaubt, aber auch in diesen Kategorien ist es möglich, vollständig rückverfolgbare Produkte zu finden. Um mehr darüber zu erfahren, prüfen Sie das Fairtrade-Label auf Ihrem Produkt. Der Pfeil daneben führt Sie zu weiteren Informationen auf der Rückseite der Verpackung, die mehr über die Rückverfolgbarkeit der Zutaten aussagen. Wo immer es möglich ist, ermutigt Fairtrade die Unternehmen, auf eine vollständige Rückverfolgbarkeit hinzuarbeiten.

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Verschiedene Fairtrade Frühstücks Produkte auf einem Tisch