Coffee Heroes – Paulos Vision für die Zukunft des Kaffees
Paulo Ferreira Junior wuchs auf der Kaffeefarm seiner Eltern auf. Heute unterstützt er alle Fairtrade-zertifizierten Kaffeeproduzent:innen in Lateinamerika – als Manager des regionalen Produzentennetzwerks CLAC. Und er hat eine klare Vision für die Zukunft des Kaffees.


Paulo Ferreira Junior trägt seine Liebe zum Kaffee unter der Haut: Auf seinem Oberarm hat er sich das Bild einer Kaffeepflanze tätowieren lassen, die aus einer Tasse wächst. Die braune Bohne spielte in seinem Leben von Anfang an eine zentrale Rolle. Sie stammt aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, der grössten Kaffeeanbauregion der Welt – genau dort, wo auch die Kaffeefarm seiner Eltern liegt, auf der er aufgewachsen ist.
In Minas Gerais bestimmt der Kaffee den Lebensrhythmus und die Jahreszeiten. Die Ernte dauert Wochen, in denen die Kaffeekirschen rechtzeitig gepflückt, entpulpt und getrocknet werden müssen. Doch durch die Klimakrise geraten traditionelle Gewissheiten ins Wanken: Es regnet zu viel oder zur falschen Zeit – oder es regnet gar nicht. Der Frost tritt häufiger auf als früher, extreme Hitze schadet den empfindlichen Pflanzen.
Unterwegs in ganz Lateinamerika
Paulo sieht diese Entwicklungen überall in Lateinamerika. Früher war er Manager der Fairtrade-Kaffeekooperative Coopfam, heute ist er als Commercial Coffee Manager des lateinamerikanischen Fairtrade-Produzentennetzwerks CLAC tätig. In dieser Funktion unterstützt er alle Fairtrade-zertifizierten Kaffeebäuer:innen des Kontinents. Er ist viel unterwegs – zuletzt in Nicaragua, Peru und auf einer Kaffeemesse in Griechenland.
Wir treffen ihn in seiner Heimat Minas Gerais. Wenn er nicht reist, bewirtschaftet er sieben Hektar Kaffee. Wie die meisten Kleinproduzent:innen beschäftigt er keine Saisonarbeiter:innen, sondern erntet mit Unterstützung seines Bruders und seines Schwagers. Sie helfen sich gegenseitig auf dem Land – und die Kooperative sowie Fairtrade helfen ebenfalls.
Fairtrade-Prämie für Klimaanpassungsmassnahmen
Mit der Fairtrade-Prämie finanziert die Coopfam-Kooperative, der Paulo als Kaffeebauer weiterhin angehört, Beratungen, Schulungen und Klimaanpassungsmassnahmen. Mindestens ein Viertel der Prämie ist für Massnahmen zur Steigerung der Produktivität, der Qualität oder zur Anpassung an den Klimawandel reserviert. Zusätzlich sorgen die Fairtrade-Kaffeepreise, die zuletzt im August 2023 deutlich erhöht wurden, für langfristige Planungssicherheit.
Paulo hat eine klare Vision für die Zukunft des Kaffees: «Wenn wir auch in Zukunft hochwertigen Kaffee haben wollen, muss er umweltfreundlich und nachhaltig angebaut werden – im Einklang mit der Natur», sagt er. «Wir brauchen mehr Mischkulturen mit Kaffee und Wäldern, mehr Agroforstsysteme, in denen Bäume und Sträucher Schatten spenden.» Diese Methoden setzt er auch auf seiner eigenen Farm ein.
Der Brasilianer ist überzeugt, dass Fairtrade Teil der Lösung ist. Deshalb reist er weiterhin um die Welt, um einerseits die Bedürfnisse der Kaffeebäuer:innen kennenzulernen und andererseits Fairtrade-Kaffee zu fördern. Bald geht es nach Japan – zu einer Kaffeemesse. Und danach wieder zurück nach Hause. Nach Minas Gerais.
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Fairtrade-Wirkung