Weltfrauentag
Frauen florierend bei Fairtrade: Fridah Makenas Weg in die Führungsetage


Frauentag 2025: Mehr als nur Blumen pflanzen: Makenas Weg in die Führungsetage.
Ein Flugblatt, das am Schwarzen Brett der Blumenfarm Longonot in Kenia aushing, verändert das Leben der 27-jährigen Fridah Makena.
Die einseitige Anzeige ermutigt die Arbeiterin der Farm, sich für einen Ausbildungskurs in der „Fairtrade Women's School of Leadership“ zu bewerben. Makena, die einige schwierige persönliche Rückschläge erlebt hat, bewirbt sich für einen der Ausbildungsplätze und wird ausgewählt. In der 10-monatigen Ausbildung erlernt sie Fähigkeiten, die ihre Leistung bei der Arbeit verbessern und ihr Selbstwertgefühl stärken. „Ich erkannte, dass noch Licht in mir war und dass ich mehr tun konnte“, sagte Makena.
Nach ihrer Ausbildung war Makena so inspiriert, dass sie sich für eine Stelle als Supervisorin bei Longonot bewarb, einem seit 2005 Fairtrade-zertifizierten Blumen-Betrieb, und zum finalen Vorstellungsgespräch eingeladen wurde - als einzige Frau in einer Gruppe von fünf Männern. „Ich habe mein Bestes getan, um sie davon zu überzeugen, dass ich die Richtige für die Stelle bin“, sagt sie. Das Management von Longonot ist überzeugt, und seit 2023 ist Makena eine der Supervisorinnen der Farm, leitet ein Team von Blumenarbeiterinnen und betreut die Arbeitsabläufe.
Heute, am Internationalen Frauentag, feiern wir Frauen wie Fridah Makena, die sich nicht nur für eine bessere Zukunft neu erfunden haben, sondern auch ihren Gemeinden etwas zurückgeben, indem sie Frauen helfen, ihre Rechte zu verstehen und für sie einzutreten.
Ungleichheiten auf Blumenfarmen sind aufgrund des geringen Bewusstseins für Geschlechterfragen immer noch ein wichtiges Thema: Die meisten Führungspositionen sind noch immer von Männern besetzt, was zu einem Ungleichgewicht bei der Vertretung, den Löhnen und den Geschlechternormen führt. Sexuelle Belästigung ist weit verbreitet, wovon vor allem Frauen betroffen sind. Da Frauen die Mehrheit der Arbeitnehmer*innen stellen, ist die Einführung von Strategien zur Förderung von Frauen und geschlechtersensiblen Maßnahmen von entscheidender Bedeutung, um diese Probleme wirksam anzugehen.
Die Women's School of Leadership wirkt diesem Misstand entgegen. In verschiedenen Modulen werden in der Ausbildung Themen wie Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Führung unterrichtet. Das Programm vermittelt den Teilnehmenden einen systematischen Wissensaufbau sowie eine praxisorientierte Umsetzung am Arbeitsplatz.
Makena erklärt zum Beispiel, dass sie nach dem Modul zur Einkommensdiversifizierung auf ihre Farm zurückkehrte und mit ihren Mitarbeitenden darüber sprach, wie eine alternative Einkommensquelle für Stabilität sorgen kann. Seitdem haben einige der Beschäftigten auf den Blumenfarmen ihr Einkommen diversifiziert; einige stellen Flüssigseife her und andere verkaufen Fische, die sie im Naivasha-See fangen.
„Wir sehen die Vorteile. Wir wissen, dass das funktioniert, und deshalb wollen wir die Women's School of Leadership institutionalisieren. Wir wollen sie für alle Produktgruppene und in ganz Afrika durchführen“, sagte Dr. Susan Limisi, Gender-Koordinatorin bei Fairtrade Africa. Limisi fügt hinzu, dass es von Vorteil ist, mit anderen Institutionen zusammenzuarbeiten, die der Women's School of Leadership helfen können zu wachsen und ihr so mehr Wirkung verleihen.
Die größte Herausforderung für das Programm ist die Finanzierung. Um die Zahl der Teilnehmerinnen zu erhöhen und die Women's School of Leadership weiter zu führenweiterzuführen, werden mehr Mittel benötigt. „Wir sehen die Auswirkungen, und deshalb werden wir weitermachen“, sagt Limisi. „Wir sind so stolz auf diese Frauen. Wir sagen, dass Frauen den Unterschied machen, und die Ausbildung, die diese Frauen erhalten haben, ist ein klarer Beweis dafür.“
Fridah Makena fügt hinzu, dass sie noch lange nicht fertig ist. Was steht als Nächstes an? Sie möchte sich weiterhin mit weiblichen Angestellten in verschiedenen Organisationen austauschen, um ihr Wissen weiterzugeben, und sie hofft, wieder zur Schule zu gehen und Gemeindeentwicklung zu studieren.