Fairtrade in der Floristik
Rund 92 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittrosen werden importiert, ein Großteil davon aus Ländern des globalen Südens. Die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der Blumenfarmen sind oft schlecht. Fairtrade setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Umweltschutz ein.
Mittlerweile gibt es 72 Blumenfarmen (Stand 8/2023) weltweit, die nach Fairtrade-Standards arbeiten, mit insgesamt mehr als 70.000 Beschäftigten. Sie befinden sich in Lateinamerika und Afrika. Allein in Kenia sind 46 Blumenfarmen nach Fairtrade-Standards zertifiziert. Weitere Standorte Fairtrade-zertifizierter Blumenfarmen auf dem afrikanischen Kontinent sind Äthiopien, Uganda, Sambia und Simbabwe, in Lateinamerika Ecuador. Der größte Markt für Fairtrade-Blumen ist Deutschland. Knapp zwei Drittel aller Fairtrade-Schnittblumen werden auf dem deutschen Markt abgesetzt. Mehr als jede dritte in Deutschland verkaufte Rose war 2023 Fairtrade-zertifiziert.
Fairtrade-Rosen aus Kenia haben einen besseren CO2-Fußabdruck als Schnittrosen aus den Niederlanden. Das liegt vor allem daran, dass in europäischen Gewächshäusern unter hohem Energieaufwand künstlich beheizt und beleuchtet werden muss.
Eine große Auswahl an Schnittblumen und Topfpflanzen
Das Sortiment der Fairtrade-Blumen und -Pflanzen wird immer größer. Fairtrade zertifiziert inzwischen nicht nur die Produktion von Schnittblumen, sondern auch von Topfpflanzen.
Die beliebteste Fairtrade-Blume ist die Rose. Sie wird besonders häufig im Mono-Bund, als langstielige Stückrose und in Mischsträußen verkauft. Neben Rosen produzieren Fairtrade-Farmen auch andere Schnittblumen. Floristen können zwischen Chrysanthemen, Nelken, Spraynelken, Alstromerien, Orientallilien, Asclepia, Calla, Trachelium, Solidago und Gypso wählen – die Vielfalt wächst stetig.
Als Florist*in fragen Sie am besten Ihren Großhändler nach seinem Fairtrade-Angebot. Alternativ beraten wir Sie gerne persönlich.
Außerdem zertifiziert Fairtrade Topfpflanzen wie Drachenbäume oder Kulturen, deren zeit- und arbeitsintensive Stecklingsproduktion im globalen Süden stattfindet. Die Stecklinge für beispielsweise Weihnachtssterne oder Geranien werden in Gärtnereien in Europa zur Topfpflanze fertig kultviert. Seit 2015 gibt es Fairtrade-Weihnachtssterne in Deutschland.
Alle Akteure der Lieferkette müssen sich an die Fairtrade-Standards halten – das heißt, Stecklingsfarmen, Jungpflanzenimporteure und Gartenbaubetriebe achten auf strenge soziale und ökologische Kriterien.
Pilotprojekt
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Fair gehandelte Stecklinge
Der Fairtrade-Blumen- und -Pflanzen-Standard
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Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
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Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte
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Bessere Löhne für Beschäftigte
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Umwelt- und Klimaschutz
Warum Blumen von der Südhalbkugel bevorzugen?
Viele Schnittblumen wachsen in künstlichen Gewächshäusern. Das geht in Ländern wie den Niederlanden oder Deutschland jedoch nur mit künstlichem Licht und einer Heizung.
Der CO2-Fußabdruck solcher Blumen ist damit mindestens 30 Prozent höher als der von importierten Blumen aus Lateinamerika und Afrika – wie unabhängige Studien ergeben haben. Die Fairtrade-Blumenfarmen achten darauf, dass sie möglichst umweltschonend wirtschaften und vermeiden beispielsweise aggressive Chemikalien.
Beispiel Kenia: Der Naivashasee, an dessen Ufern 180 Blumenfarmen ihren Sitz haben, ist stark von Abwässern verschmutzt, der Wasserspiegel sinkt kontinuierlich. Deshalb versuchen Fairtrade-Farmen, das Wasser für ihre Produktion direkt aus dem Grundwasser statt aus dem See zu entnehmen. Sie haben Auffangbecken für Regenwasser auf den Farmen installiert und achten auf einen sparsamen Wassereinsatz, beispielsweise durch gezielte Tropfbewässerung.
Außerdem nutzen viele Farmen inzwischen natürliche Pflanzenkläranlagen. Sie leiten das von ihnen erzeugte Abwasser in speziell angelegte Teiche mit Sumpfpflanzen, die das Wasser auf natürliche Art reinigen. Sie können das saubere Wasser anschließend wieder in der Produktion einsetzen.
Service für Florist*innen bei Fairtrade
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Die Fairtrade-Floristen-Beratung