Öffentliche Beschaffung
Jährlich vergibt die öffentliche Hand in Deutschland Aufträge in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrages an private Unternehmen. Öffentliche Auftragsvergabe ist damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – diese Marktmacht kann bewusst genutzt werden, um faire Lebensbedingungen für Menschen weltweit zu fördern.
Bund, Länder und Kommunen beschaffen jedes Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 500 Milliarden Euro. Ein Teil davon sind Textilien, insbesondere Berufsbekleidung.
Das Beschaffungsvolumen in diesem Bereich beträgt fast 100 Millionen Euro pro Jahr – nur für den Bund, hinzukommen noch Länder und Gemeinden. Jährlich vergibt die öffentliche Hand in Deutschland Aufträge in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrages an private Unternehmen.
Öffentliche Auftragsvergabe ist damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – diese Marktmacht kann bewusst genutzt werden, um faire Lebensbedingungen für Menschen weltweit zu fördern.
Viele Bundesländer fordern eine nachhaltige und faire öffentliche Beschaffung bereits in ihren Vergabegesetzen. Auch die Bundesregierung geht in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auf die öffentliche Beschaffung ein. Faire öffentliche Beschaffung ist zudem ein entscheidendes Kriterium der Fairtrade-Towns-Kampagne.
Wir haben Informationen und Tipps für öffentliche Auftraggeber und Hersteller sowie spezifische Hinweise für Kommunen, Schulen und Hochschulen zusammenstellt.
Produkte & Einsatzgebiete: Snacks, Getränke, Berufsbekleidung
Kommunen und öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Hochschulen haben eine große Vorbildfunktion. Sie können ein starkes Zeichen dafür setzen, Angebote nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Nachhaltigkeit und Qualität zu bewerten. Fairtrade bietet hier eine breite Produktpalette – neben fair gehandeltem Kaffee und Tee sind auch fairer Blumenschmuck sowie Fußbälle und insbesondere Berufsbekleidung eine echte Alternative für öffentliche Einrichtungen.
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Textilien
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Nahrungsmittel/Getränke
Beschaffer & Hersteller: Mehr Infos zum Thema
Werden bei Ausschreibungen Nahrungsmittel, Getränke und Textilien aus fairem Handel berücksichtigt, können gezielt die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzent*innen im globalen Süden am Anfang der Lieferkette verbessert werden.
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Beschaffer
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Hersteller
Fair schmeckt: Berliner Schulkantinen servieren Fairtrade
Seit Beginn des Schuljahres 2020/2021 setzen Berliner Schulkantinen auf Fairtrade: Reis, Bananen und Ananas in Schulen der Hauptstadt stammen seitdem ausschließlich aus fairem Handel. Die Auswirkungen der Umstellung sind umfangreich: Rund 30 Tonnen Reis und knapp eine halbe Million Bananen verbrauchen Berliner Schulkantinen pro Monat. Diese Produkte stammen nun aus dem fairen Handel, der Produzent*innen unterstützt sowie sich gegen Kinderarbeit und gesundheitsgefährdenden Pestizideinsatz einsetzt. „Wir gehen davon aus, dass durch die immense Nachfrage das Angebot wächst – und davon profitieren auch andere Unternehmen in der Gemeinschaftsverpflegung, die faire Produkte in Großgebinden einkaufen möchten“, so Tabitha Triphaus, die der Stadt Berlin bei der Aufnahme der sozialen Kriterien in die Ausschreibung zur Seite stand. Vorausgegangen war der Entwicklung eine aktiv geführte Debatte in Form eines Bieterdialogs, der im Sommer vergangenen Jahres zwischen Cateringunternehmen, Politik und Bürger*innen geführt wurde. Dem Beispiel folgen könnten etwa Krankenhäuser, verschiedenste Bildungseinrichtungen, öffentliche Ämter oder Sportvereine.
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