Artenvielfalt schützen mit fairem Handel
Auf der Biodiversitätskonferenz COP16 diskutiert die Weltgemeinschaft, wie die Biodiversität zu bewahren ist. Für Fairtrade ist klar: Das geht nur mit fairem Handel.
Die Biodiversitätskonferenz COP16 findet in Cali in Kolumbien statt. Neben der Klimakrise ist der Verlust der Artenvielfalt eine der riesigen Herausforderungen, vor der die Weltgemeinschaft steht. Handel kann Teil der Lösung sein, wenn er Mensch und Planet respektiert und nicht allein der Gewinnmaximierung dient.
Fairtrade stärkt Artenvielfalt. Denn bei Fairtrade setzen wir auf Agrarökologie als Grundprinzip der landwirtschaftlichen Arbeit. Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, der ökologische und soziale Grundsätze auf die Landwirtschaft anwendet und das Gleichgewicht der Ökosysteme stärkt. Viele Fairtrade-Produzentenorganisationen führen agrarökologische Praktiken ein. Dazu gehören beispielsweise Agroforstsysteme.
Kleinbäuerinnen und -bauern erzeugen den größten Teil der weltweiten Nahrungsmittel. Sie sind am besten in der Lage ihre Nahrungsmittelproduktion zu diversifizieren, Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. So wird die Nahrungsmittelproduktion widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Viele von ihnen praktizieren bereits nachhaltige Landwirtschaft, können auf ihr lokales Wissen zurückgreifen und tragen aktiv dazu bei, die biologische und agrobiodiverse Vielfalt zu erhalten. Das trägt zur Ernährungssicherheit bei.
Von den Entscheidungstragenden auf der Biodiversitätskonferenz COP16 fordern wir:
1. Hauptursachen des Biodiversitätsverlusts angehen
- Kleinbäuerinnen und -bauern tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei und sollten für nachhaltige Landwirtschaft fair entlohnt werden.
- Verstöße gegen Biodiversitätsschutz sollten durch Sanktionen bestraft werden.
- Nationale Aktionspläne müssen kleinbäuerliche Organisationen umfassend konsultieren und einbeziehen.
- Die Biodiversitätskrise bedroht die Lebensmittelproduktion genauso wie der Klimawandel; beide Krisen verstärken sich gegenseitig.
- Finanzielle und rechtliche Maßnahmen müssen dafür sorgen, unnachhaltige Praktiken zu beenden und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern
2. Transparenz und Vergleichbarkeit sicherstellen
- Große Unternehmen sollten bis 2030 verpflichtend ihre Biodiversitätseinflüsse transparent darlegen und Kosten mittragen (im Sinne von SDG 15).
3. Wettbewerbsnachteile und schädliche Anreize abbauen
- Unternehmen, die in Biodiversität investieren, sollen unterstützt werden; es braucht bis 2025 ein politisches Rahmenwerk, das nachhaltige Produkte fördert (SDG 12 und SDG 17).
4. Gut finanzierte Programme für Biodiversitätsschutz einrichten
- Es braucht Programme, die weltweit finanzielle und technische Unterstützung für biodiversitätsfreundliche Maßnahmen wie Agroforstwirtschaft bieten (SDG 12 und SDG 17).
5. Ambitionierte internationale Biodiversitätsstandards etablieren
- Alle landwirtschaftlichen Flächen weltweit sollten Mindeststandards zum Schutz der Biodiversität einhalten (SDG 12 und SDG 15).
- Gefährliche Pestizide und Chemikalien verbieten. Ein internationaler Bann von giftigen Pestiziden soll den Produzenten helfen, umweltfreundlicher zu arbeiten (SDG 3, SDG 6, SDG 12, SDG 15).
6. Investitionen in die Biodiversitätsüberwachung verbessern
- Mehr Investitionen in das Monitoring des Biodiversitätsverlusts in der Landwirtschaft sind nötig, um Programme anzupassen und Erfolge zu messen (SDG 12 und SDG 15).
Diese Forderungen sollen sicherstellen, dass Biodiversität im globalen Handel langfristig geschützt und gefördert wird.