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Fairtrade-Programm zur Verhinderung von Kinderarbeit zeigt Wirkung

  • 04.12.24

Mit der Unterstützung eines eigens dafür geschaffenen Fonds haben Fairtrade-Kakaokooperativen in Westafrika begonnen, zusätzliche Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit erfolgreich umzusetzen. Sie ergänzen die Arbeit von Fairtrade, um Kinderarbeit zu verhindern.

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Die Fairtrade-Standards verbieten ausbeuterische Kinderarbeit. Um Bäuerinnen und Bauern in den Anbauländern besser für das Thema zu sensibilisieren startete Fairtrade 2023 ein spezielles Programm zur Verhinderung und Beseitigung von Kinder- und Zwangsarbeit im Kakaosektor in Westafrika. Dabei finanziert ein Fonds Umsetzungsideen, die in den Kooperativen selbst entstehen. Der nun erschienene erste Programmbericht zeigt, mit welchen konkreten Maßnahmen die Erzeugergemeinschaften das Risiko von Kinder- und Zwangsarbeit vermindern.

Bildung als Schlüssel gegen Kinderarbeit

Das Fairtrade-Programm unterstützt Projektvorschläge, die strategisch und langfristig auf Präventions- und Abhilfemaßnahmen gegen Kinderarbeit einzahlen. Bildung spielt hier eine zentrale Rolle. Die ersten durch das Programm geförderten Projekte von vier Fairtrade-Kakaokooperativen in Côte d‘Ivoire und in Ghana setzen genau an diesem Punkt an.

In Côte d‘Ivoire haben die Kooperativen CANN und DAVO mit dem Bau neuer Klassenzimmer für die Kinder vor Ort begonnen. Das Projekt von DAVO umfasst auch den Bau von Schultoiletten, Solarmodulen zur Energiegewinnung und eines Bohrlochs, das die Schule mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Höhere Schulpräsenz dank Fahrräder

Eine der Stärken des Programms ist, dass die Kooperativen selbst evaluieren, welche Maßnahmen der Gemeinschaft am meisten zugutekommen. Für die Kinder der Mitglieder von SOCAMEA in Côte d’Ivoire gab es keine kostengünstigen Transportmittel für den langen Schulweg. Die Kinder kamen oft zu spät oder gar nicht in die Schule.

Mithilfe der Projektgelder kaufte SOCAMEA 125 Fahrräder und Fahrradhelme und verteilte sie an die Kinder vor Ort. Diese Maßnahme zeigt große Wirkung: Mehr Kinder erscheinen regelmäßig zur Schule und die Eltern der Kinder investieren das Geld, das sie sonst für den Bustransport ausgeben müssten, in Schulgebühren und Schulmaterial. Mit den weiteren Geldern aus dem Fairtrade-Programm wird eine Fahrradgarage gebaut.

Fünf weitere Kooperativen stehen in den Startlöchern

Fünf weitere Fairtrade-zertifizierte Genossenschaften erhalten in Kürze Gelder für ihre Präventionsprojekte. Das Programm zur Verhinderung und Beseitigung von Kinder- und Zwangsarbeit wird von Fairtrade Deutschland, Fairtrade Max Havelaar, Fairtrade Österreich, Fairtrade Kanada sowie weiteren Fairtrade-Organisationen und Geschäftspartnern mit über 500.000 Euro finanziert und nun mit weiteren Beiträgen ausgebaut.

Weitere Informationen

Fairtrade Child Labour and Forced Labour Prevention and Remediation Programme (pdf)

Faire Handelsstrukturen zur Bekämpfung von Kinderarbeit

Neues Fairtrade-Programm gegen ausbeuterische Kinderarbeit für Kakao-Kooperativen