Fairtrade-Gold
Gold wird mit Luxus und teurem Lebensstil assoziiert. Doch für viele Menschen, die dieses wertvollste aller Metalle abbauen, ist er auch mit Gesundheitsgefährdung und schlechter Bezahlung sowie Arbeitsbedingungen verknüpft. Fairtrade setzt sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen im Goldabbau ein.
Die Goldindustrie
Die Goldindustrie bietet zwei Seiten derselben Medaille. Auf der einen Seite stehen die stark mechanisierten multinationalen Unternehmen, denen in der Regel staatliche Bergbaukonzessionen gewährt werden. Auf der anderen Seite gibt es die weniger formellen Gruppen – gemeinhin als handwerkliche Bergleute und Kleinschürfer*innen bezeichnet. Sie betreiben ein riskantes Geschäft und schürfen Gold mit wenig oder gar keinen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen. Die Arbeiter*innen werden oft sehr schlecht bezahlt, haben aber kaum andere Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Aktuelle Herausforderungen
Viele handwerkliche und kleingewerbliche Goldschürfer*innen haben keine andere Wahl, als sich einer unregulierten Branche anzuschließen, in der sie sich Gefahren aussetzen.
- Ausbeutung. Bergleute üben ihren Beruf oft aus, weil sie keine anderen Möglichkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da es kaum Vorschriften und rechtlichen Schutz gibt, können sie von Händlern, aber auch von der organisierten Kriminalität und bewaffneten Gruppen ausgebeutet werden.
- Gefährliche Arbeitsbedingungen. Im Kleinbergbau wird oft in dunklen und schlecht belüfteten engen Tunneln gearbeitet. Auf der Suche nach Gold kann Dynamit eingesetzt werden, um das Gestein zu sprengen. Bei der Gewinnung des Goldes werden Quecksilber und Zyanid verwendet, die bei falscher Handhabung ein enormes Gesundheitsrisiko darstellen. Diese Chemikalien können die Umwelt verschmutzen und die Wasserversorgung kontaminieren.
Was Fairtrade anders macht
Fairtrade ist seit 2011 im Bereich Gold und anderen Edelmetallen, die zusammen mit Gold abgebaut werden, tätig.
- Fairtrade konzentriert sich darauf, die Lebensgrundlagen von Kleinproduzent*innen im Goldbergbau zu verbessern. Fairtrade-zertifizierte Bergleute profitieren von dem Sicherheitsnetz des Fairtrade-Mindestpreises und der Fairtrade-Prämie, die sie zusätzlich zum vereinbarten Verkaufspreis erhalten. Die Bergleute entscheiden gemeinsam, wie sie ihre Prämie investieren, zum Beispiel in die Gesundheitsversorgung oder den Umweltschutz.
- Sicherheit. Fairtrade arbeitet mit den Bergbaukooperativen zusammen, um den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren, das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen und sicherzustellen, dass es geeignete Sicherheitsausrüstung und entsprechende Richtlinien gibt.
- Fairtrade-Zertifizierung. Unser Ziel ist es, alle Formen von Mineralien, die mit Konflikten in Verbindung stehen, aus der Goldlieferkette zu verbannen, um nicht zur Instabilität in den Abbaugebieten beizutragen. Fairtrade unterstützt außerdem Bergbaukooperativen bei der Legalisierung ihrer Tätigkeit.
- Marketing. Mit dem wachsenden Bewusstsein für ethisch gewonnenes Gold im Handel sowie bei Verbraucher*innen gewinnt auch die Fairtrade-Zertifizierung an Bedeutung.