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Fairtrade-Tee

Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk weltweit. Täglich werden sage und schreibe fünf Milliarden Tassen getrunken. Tee wird in mehr als 35 Ländern angebaut, am meisten in China, Indien, Sri Lanka und Kenia. Dort wachsen fast 75 Prozent der jährlich produzierten 4,5 Millionen Tonnen Tee. Auch die Herausforderungen sind herausragend: Die Teepflückerinnen und -pflücker arbeiten oft unter schlechten Bedingungen für unglaublich niedrige Löhne. Fairtrade will das ändern.

Die Tee-Industrie

Die milliardenschwere Teeindustrie beschäftigt mehrere Millionen Menschen, doch die Arbeitsbedingungen und die Einkommen am Anfang der Lieferkette sind oft miserabel.

Der Großteil der weltweiten Teeproduktion findet auf großen Plantagen statt. Die Arbeiter*innen leben oft auf oder in der Nähe der Plantagen, auf denen sie arbeiten. Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen gehören zur Normalität. Selbst wenn die nationalen Mindestlöhne auf den Teeplantagen eingehalten werden, klafft immer noch eine beträchtliche Lücke zu existenzsichernden Löhnen und statt ausreichender Bezahlung erhalten die Arbeiter*innen häufig Sachleistungen.

Familienbetriebe dagegen haben oft sehr kleine Parzellen und sind auf die nahegelegenen Teeplantagen für den Zugang zum Markt angewiesen, was bedeutet, dass diese Erzeuger*innen kaum Einflussmöglichkeiten haben, um ihr Einkommen zu verbessern.

  • 20%
    aller Arbeiter*innen auf Fairtrade-Plantagen sind im Teeanbau beschäftigt. Das entspricht rund 57.000 Menschen
  • 181.000
    Tonnen Tee wurden 2022 unter Fairtrade-Bedingungen angebaut.
Tee

Fairtrade-Fakten

Der Teeanbau ist arbeitsintensiv. Das zeigt sich in den Zahlen der Beschäftigten in unseren Fairtrade-Fakten. Fairtrade-Tee wird sowohl auf kleinbäuerlichen Kooperativen, als auch auf Plantagen angebaut.

Herausforderungen im Teeanbau

Die globale Teeindustrie blickt nicht nur auf eine lange Tradition zurück sondern auch auf verschiedenen Herausforderungen – darunter auch solche, die historisch bis zu den Anfängen der industriellen Teeproduktion zurückgehen.

  • Arbeitsbedingungen und faire Löhne: Die Arbeitsbedingungen in den Teeplantagen sind seit jeher ein Problem. Die Arbeiter*innen erhalten niedrige Löhnen, die Arbeitszeiten sind lang und die Lebensbedingungen unzureichend. Die Löhne von Teeplantagenarbeiter*innen in Indien beispielsweise sind die niedrigsten aller Beschäftigungssektoren. Die Bedingungen auf den dortigen Plantagen sind nach wie vor von der Kolonialzeit geprägt.
  • Auswirkungen des Klimawandels: Der Klimawandel beeinträchtigt sowohl die Qualität als auch die Quantität des weltweit angebauten Tees. In Kenia und Malawi beispielsweise wird klimabedingt ein deutlicher Produktionsrückgang bis zum Jahr 2050 prognostiziert.
  • Marktvolatilität und Preisschwankungen: Der Teemarkt ist anfällig für Preisschwankungen, was sich insbesondere auf das Einkommen am Anfang der Lieferkette auswirkt, im Anbau. Schwankungen der weltweiten Teepreise können zu finanzieller Unsicherheit für Kleinbäuerinnen und -bauern führen. Mechanismen, die zur Stabilisierung der Preise beitragen, und die Unterstützung der Menschen im Teeanbau in Zeiten instabiler Märkte sind wichtig, um die Branche wirtschaftlich widerstandsfähig zu machen. Darauf setzt Fairtrade.

„Frauen können diesen Job genauso gut machen, wie Männer. Ich fühle mich auf dieser Position als Vertreterin für Frauen-Empowerment. Ich liebe diese Arbeit wirklich.“

Janet Nixon, Fabrik Officer, Fairtrade-zertifizierte Welbeck Tea Estate, Indien

Was Fairtrade im Teeanbau anders macht

Die globalen Teelieferketten sind komplex und viele Praktiken reichen bis in die Kolonialzeit zurück.

  • Angemessene Existenzgrundlagen: Fairtrade-zertifizierte Tee-Organisationen erhalten einen Fairtrade-Mindestpreis für ihren Tee. Die Höhe variiert entsprechend regionalen Bedingungen und Produktionsmethoden (für Bio-Tee ist der Preis beispielsweise höher). Dieser Mindestpreis dient als Sicherheitsnetz gegen Preiseinbrüche. Zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten die Organisationen eine Fairtrade-Prämie, über deren Verwendung die Mitglieder bei Kooperativen, bzw. die Arbeiter*innen auf Plantagen gemeinsam entscheiden.
  • Geschlechtergleichstellung: Fairtrade fördert Geschlechtergerechtigkeit durch seine Standards. Die Kriterien beinhalten das Verbot die geschlechtsspezifischer Diskriminierung sowie Schwangerschaftstests bei der Einstellung, eine Null-Toleranz gegenüber sexueller Belästigung und , schreiben die Unterstützung für benachteiligte Gruppen und Minderheiten sowie verbindliche Policies für Gendergerechtigkeit
  • Klimaresilienz: Fairtrade bietet Schulungen und Unterstützung an, um den Teeanbau nachhaltiger und widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen. Dazu gehören Themen wie das Verbot von Abholzung, schonende und effiziente Nutzung von Wasserressourcen, dürreresistente Pflanzensorten und die Diversifizierung von Einkommensquellen.
  • Zusammenarbeit für bessere Löhne: Als Mitglied der Global Living Wage Coalition arbeitet Fairtrade zusammen mit anderen Organisationen daran, Richtwerte für existenzsichernde Löhne für Arbeiter*innen auf Teeplantagen zu entwickeln. Die Berechnung dieser Lohnhöhe schließt Bereiche wie Bildung, Gesundheitsvorsorge, sichere Unterbringung und gesunde Ernährung mit ein. So dienen sie als Richtschnur, um Arbeiter*innen ein gutes Leben in Würde zu ermöglichen. Bislang wurden diese „Living Wage Benchmarks“ für den Teesektor in Kenia, Indien, Sri Lanka und Malawi berechnet.

Fairtrade-Tee ist gut für Mensch, Planet und Wirtschaft. So können Unternehmen aktiv werden.