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Fairtrade-Bananen

Bananen gehören zu den am meisten konsumierten Früchten der Welt und werden in mehr als 150 Ländern angebaut. Sie sind auch die am meisten gehandelte Frucht der Welt und in vielen Ländern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch die Menschen, die den beliebten Power-Snack anbauen, stehen vor grossen Herausforderungen.

reifende Fairtrade Bananen
reifende Fairtrade Bananen

Die Bananenindustrie

In Lateinamerika - und zunehmend auch in Afrika und Asien - werden Bananen für den Export grösstenteils auf Plantagen angebaut, wo sich die Stauden in Monokulturen kilometerweit erstrecken können. Dies erfordert massive Investitionen - von der Bewässerung über den Transport bis hin zu Technik und Verpackungsanlagen. Die Plantagen werden in der Regel von grossen Konzernen kontrolliert, die oft in mehreren Ländern vertreten sind. Sie beschäftigen Arbeiter:innen, die von der Ernte bis zur Verpackung alle Aufgaben übernehmen. 

Im Gegensatz dazu ist der Bananenanbau durch Kleinbäuer:innen meist mit weniger Investitionen und mehr körperlicher Arbeit verbunden. Aufgrund der geringeren Grösse ihrer Betriebe können viele kleinere Bananenproduzent:innen nur schwer mit grösseren Plantagenbetrieben konkurrieren, die multinationale Unternehmen beliefern. Dies benachteiligt sie finanziell und in ihrer Fähigkeit, ihre Betriebe zu erweitern. 

  • 1,5 Mio.
    Tonnen Fairtrade-Bananen wurden im Jahr 2023 produziert.
  • 37'000
    Arbeiter:innen, Farmer:innen und Kleinbäuer:innen sind Teil von Fairtrade-Bananenproduzentenorganisationen.
Bananen

Fairtrade-Fakten

Die Banane war 1997 das erste Frischprodukt mit dem Fairtrade-Label im Schweizer Detailhandel. Nach über 25 Jahren ist sie nicht mehr wegzudenken und das meistverkaufte Fairtrade-Produkt in der Schweiz. In der Schweiz ist jede zweite Banane eine Fairtrade-Banane.

Aktuelle Herausforderungen

Mit Millionen von Tonnen, die jedes Jahr weltweit produziert werden, sind Bananen ein boomendes Geschäft. Doch die Branche hat mit massiven Problemen zu kämpfen.

  • Menschenrechtsverletzungen auf den Bananenplantagen:  Zu den Problemen gehören in vielen Ländern Löhne auf Armutsniveau, die nicht einmal das Nötigste abdecken. Teilweise arbeiten die Beschäftigten 14 Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche, ohne dass Überstunden bezahlt werden. Kurzfristige Verträge oder tageweise Beschäftigung nehmen zu.
  • Ausgeprägtes Machtgefälle: Wenige Fruchthandelskonzerne haben enormen Einfluss auf den internationalen Bananenhandel. Auch der Einzelhandel bietet oft hohe Rabatte auf Bananen an, wobei der Wettbewerb um Kund:innen den Verbraucherpreis teilweise unter die Produktionskosten drückt. Dieser Preisdruck geht zu Lasten der Bananenbäuer:innen. 
  • Folgen für Umwelt und Gesundheit: Chemikalien, die zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung eingesetzt werden, können sich nicht nur auf die Umwelt auswirken, beispielsweise durch Verunreinigung des Wassers, sondern auch auf die Gesundheit der Arbeiter:innen und ihrer Gemeinden.  
  • Klimawandel und Pflanzenkrankheiten bedrohen Ernteerträge: Viele Produzent:innen haben mit Herausforderungen wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen zu kämpfen. Gleichzeitig ist die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten wie der Pilzkrankheit Tropical Race 4 (TR4) teuer. 

«Wenn eine Banane im Supermarkt makellos und von bester Qualität ist, ist das das Ergebnis harter Arbeit von uns, den Bauern. »

Roberto Gallo Castro, Bananenbauer bei APBOSMAM, Peru

Wie Fairtrade den Unterschied macht 

Bananen werden sowohl auf kleinbäuerlichen Betrieben als auch auf grossen Plantagen angebaut. Der hart umkämpfte Markt erzeugt einen Preisdruck auf Bananen, der letztlich die Bananenproduzent:innen unter Druck setzt. So verändert Fairtrade den Handel: 

  • Fairtrade-Bananenproduzent:innen erhalten einen Fairtrade-Mindestpreis. Dieser dient als Sicherheitsnetz bei fallenden Bananenpreisen und gibt Planungssicherheit. 
  • Die Fairtrade-Prämie, die zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt wird, dient den Plantagenarbeiter:innen und Bananen-Kleinbauernfamilien zur Investition in Geschäfts- oder Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl. Dazu gehören Gesundheitsvorsorge, bessere Unterkünfte oder Ausbildung.  
  • Die Fairtrade-Standards setzen sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und den Schutz der Rechte der Arbeiter:innen auf den Plantagen ein. 
  • Der Fairtrade-Mindestlohn für Beschäftigte bedeutet höhere Löhne für Tausende von Arbeiter:innen auf Bananenplantagen. Mit dem neuen „Living Wage Differential“ können Unternehmen dazu beitragen, die Lücke zu existenzsichernden Löhnen zu schliessen. 
  • Fairtrade unterstützt Kleinbäuer:innen dabei, ihr Einkommen und ihre Verhandlungsposition in der Bananenlieferkette zu verbessern. 
  • Fairtrade trägt dazu bei, den ökologischen Fussabdruck der Bananenproduktion zu reduzieren, indem eine nachhaltige Entwicklung durch bessere landwirtschaftliche Praktiken gefördert wird. 

Programm für nachhaltige Bananen: Mehr Widerstandsfähigkeit und Frauenförderung

Das «Sustainable Banana»-Programm zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen, die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit von elf Fairtrade-Bananenkooperativen in der Dominikanischen Republik und in Peru zu stärken. Rund 10'000 Menschen - 1'059 Bäuerinnen und Bauern sowie deren Familien und Gemeinden - profitieren bereits von diesem Programm. Darüber hinaus unterstützt das Programm das Management der Kooperativen bei organisatorischen und kommerziellen Strategien, um bessere Preise für ihre Produktion auf dem Markt für Bio- und Fairtrade-Bananen zu erzielen. Die aktive Beteiligung von Frauen und Jugendlichen in den Kooperativen und ihren Gemeinden wird durch Schulungen gefördert.

Junge Bananen Produzentinnen vom Sustainable Banana Programm

Fairtrade-Bananen sind gut für Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Hier gibt es Informationen, wie sich Unternehmen beteilgen können.