Fairtrade für Juweliere
Weltweit leben über 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Bergbau. Neben den Herausforderungen durch den Umgang mit Chemikalien und unzureichendem Arbeitsschutz ist die Goldförderung häufig nicht formalisiert und illegal, was häufig zu Gewalt, Schmuggel und Landraub führt. Fairtrade-Gold wird in Peru gewonnen und hat das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen im kleingewerblichen Goldbergbau zu verbessern.
Beim herkömmlichen Goldabbau im kleingewerblichen Bergbau werden Mensch und Natur oft nicht genügend geschützt. Fairtrade engagiert sich deshalb für bessere Arbeitsbedingungen und einen ressourcenschonenden Bergbau.
Mehr als hundert Millionen Menschen weltweit sind direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Bergbau abhängig. Die Minenarbeiter*innen verdienen mit dem geschürften Gold meist zu wenig, um ihre Familien zu ernähren. Hinzu kommt, dass sie unzureichend geschützt in unsicherem Gelände und mit gesundheitsschädigenden Chemikalien arbeiten. Auch in den vom Bergbau lebenden Gemeinden fehlt es oft an sanitären Einrichtungen, Zugang zu Trinkwasser, Gesundheitsversorgung oder Schulbildung.
Minenarbeiter*innen sollen ihre wirtschaftliche und soziale Situation aus eigener Kraft verbessern können. Das ist das Ziel von Fairtrade. Der Weg dorthin führt über die Fairtrade-Standards: Minenarbeiter*innen erhalten einen stabilen Mindestpreis für den Verkauf von Fairtrade-Gold und einen zusätzlichen Aufschlag: die Fairtrade-Prämie. Über die Verwendung dieser Prämie wird gemeinschaftlich entschieden. Die Standards beinhalten strenge Kriterien zu Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ausbeuterische Kinderarbeit – die gerade in Goldminen häufig vorkommt – ist in Fairtrade-zertifizierten Minen grundsätzlich verboten.
Der Fairtrade-Standard für Gold
Handel, Mindestpreis und Prämie, Legalisierung und Formalisierung, Umweltschutz
Für alle Stufen der Fairtrade-Goldgewinnung gilt der Fairtrade-Gold-Standard. Ziel ist es, einen besseren Marktzugang für kleingewerbliche Bergleute und ihre Gemeinden zu schaffen, die Arbeitsbedingungen für Minenarbeiter*innen zu verbessern und nachhaltigen Bergbau zu fördern.
Der Gold-Standard unterstützt die kleingewerblichen Bergbauorganisationen, kurz ASMOs (Artisanal and Small-scale Mining Organizations), und beinhaltet vier Hauptgebiete:
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Handel
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Mindestpreis und Prämie
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Legalisierung und Formalisierung
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Umwelt- und Arbeitsschutz
Sie wollen mehr über Fairtrade-Gold wissen?
Fairtrade leistet Pionierarbeit und engagiert sich für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Bergbau – damit die Minenarbeiter*innen sowie ihre Familien und Gemeinden ihre Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Fairtrade-Gold.
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Was ist Fairtrade-Gold?
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Was ist kleingewerblicher Bergbau?
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Warum Fairtrade-Gold?
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Was kann Fairtrade im Kleinbergbau wirklich verändern?
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Wie wirkt Fairtrade?
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Wie wird der Mindestpreis für Fairtrade-Gold berechnet?
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Woher stammt das zertifizierte Gold?
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Zertifiziert Fairtrade auch andere Edelmetalle?
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Werden im kleingewerblichen Goldabbau Chemikalien verwendet?
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Schadet Kleinbergbau der Umwelt?
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Gibt es Fairtrade-Gold, das ohne Chemikalien gewonnen wurde?
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Wäre es nicht besser, Altgold zu recyceln, anstatt Neues abzubauen?
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Wie können sich Unternehmen engagieren?
Unterstützung für Goldschmieden
Das Fairtrade-Goldschmiede-Registrierungsmodell richtet sich an Handwerksbetriebe, die höchstens 500 Gramm Fairtrade-Gold im Jahr verarbeiten. Fairtrade unterstützt damit Goldschmieden, ihren administrativen und finanziellen Aufwand zu reduzieren.
Anders als beim Lizenzvertrag können diese Goldschmieden Fairtrade-Gold verarbeiten, ohne sich vorher zertifizieren zu lassen. Die Registrierung ist verpflichtend und erfolgt online im Goldschmiede-Portal. Registrierte Goldschmieden können ihr Material nur über ausgewiesene Fairtrade-zertifizierte Partner*innen für halbfertige Erzeugnisse beziehen.
Fairtrade Deutschland stellt allen registrierten Goldschmieden Materialien für ihre Kommunikation zur Verfügung. Eine individuelle Kommunikation auf dem Produkt durch Etikett oder Punzierung ist nicht möglich.
In 7 Schritten zur Gold-Lizenzpartnerschaft
Wer mehr als 500 Gramm Fairtrade-Gold jährlich verarbeitet, profitiert vom Fairtrade-Gold-Lizenznehmer-Modell. So einfach ist der Weg zur Lizenzpartnerschaft:
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1. Zertifizierung
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2. Lizensierung
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3. Einkauf
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4. Produktentwicklung
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5. Produktfreigabe durch Fairtrade Deutschland
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6. Verkauf und Vertrieb der Produkte
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7. Berichterstattung an Fairtrade Deutschland