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Fairtrade-Bananen

Bananen gehören zu den am häufigsten konsumierten Früchten der Welt und werden in mehr als 150 Ländern angebaut. Sie sind auch die weltweit am meisten gehandelte Frucht, in vielen Ländern sind sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Trotzdem sehen sich die Menschen, die diesen beliebten Power-Snack anbauen, mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

Die Bananenindustrie

In Lateinamerika – und zunehmend auch in Afrika und Asien – werden Bananen für den Export größtenteils auf Plantagen angebaut, wo sich die Stauden kilometerweit in Monokulturen erstrecken können. Dafür sind massive Investitionen erforderlich – von der Bewässerung und dem Transport bis hin zur Technologie und den Verpackungsanlagen. Die Plantagen stehen in der Regel unter der Kontrolle großer Konzerne, die häufig in verschiedenen Ländern vertreten sind. Sie beschäftigen Arbeiter*innen, die alle Aufgaben von der Ernte bis zur Verpackung übernehmen.

Im Gegensatz dazu ist der Bananenanbau durch Kleinbäuerinnen und -bauern meist mit weniger Investitionen und mehr körperlicher Arbeit verbunden. Aufgrund der geringeren Größe ihrer Betriebe können viele kleinere Bananenproduzent*innen nur schwer mit größeren Plantagenbetrieben konkurrieren, die große multinationale Unternehmen beliefern. Dadurch sind sie in Bezug auf ihre finanzielle Lage sowie ihre Fähigkeit, ihre Betriebe zu erweitern, deutlich im Nachteil.

  • 1,4 Mio.
    Tonnen Fairtrade-Bananen wurden im Jahr 2022 produziert.
  • 27.000
    Arbeiter*innen sind Teil von Fairtrade-Bananenproduzentenorganisationen.
Bananen

Fairtrade-Fakten

In Deutschland trägt jede siebte Banane das Fairtrade-Siegel. Über 73 Prozent der Fairtrade-Bananen sind zusätzlich Bio-zertifiziert. Hier findest du Wissenswertes über Fairtrade-Bananen.

Aktuelle Herausforderungen

Mit Abermillionen von Tonnen, die jedes Jahr weltweit produziert werden, sind Bananen ein großes Geschäft. Doch die Branche hat mit massiven Problemen zu kämpfen.

  • Menschenrechtsverletzungen auf Bananenplantagen: Zu den Problemen gehören in vielen Ländern Löhne auf Armutsniveau, die nicht einmal das Nötigste abdecken. Zum Teil arbeiten die Beschäftigten 14 Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche, ohne dass Überstunden bezahlt werden. Kurzfristige Verträge oder tageweise Anstellungen werden immer häufiger.
  • Ausgeprägtes Machtungleichgewicht: Eine kleine Anzahl von Fruchthandelskonzernen hat großen Einfluss auf den internationalen Bananenhandel. Auch Einzelhändler bieten oft hohe Rabatte auf Bananen an, wobei der Wettbewerb um Kundschaft den Verbraucherpreis manchmal unter die Produktionskosten drückt. Dieser Preisdruck geht letztlich zu Lasten der Bananenbäuerinnen und -bauern.
  • Folgen für Umwelt und Gesundheit: Chemikalien, die zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung eingesetzt werden, können sich sowohl auf die Umwelt auswirken, beispielsweise durch Verunreinigung des Wassers, als auch auf die Gesundheit der Arbeiter*innen und ihrer Gemeinden.
  • Klimawandel und Pflanzenkrankheiten bedrohen die Ernteerträge: Viele Erzeuger*innen haben mit Herausforderungen wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen zu kämpfen. Zusätzlich ist auch die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten wie der Pilzkrankheit Tropical Race 4 (TR4) kostspielig.

„Wenn eine Banane im Supermarkt makellos und von bester Qualität ist, ist das das Ergebnis harter Arbeit von uns, den Bauern.“

Roberto Gallo Castro, Bananenbauer bei APBOSMAM, Peru

Was Fairtrade anders macht

Bananen werden sowohl auf kleinbäuerlichen Betrieben als auch auf großen Plantagen angebaut. Der hart umkämpfte Markt erzeugt einen Preisdruck auf Bananen, der letztlich die Bananenproduzent*innen unter Druck setzt. So setzt sich Fairtrade für faire Spielregeln im Bananenmarkt ein:

  • Der Fairtrade-Mindestpreis dient Fairtrade-Bananenproduzent*innen als Sicherheitsnetz wenn die Bananenpreise fallen und gibt Planungssicherheit.
  • Die Fairtrade-Prämie, die zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt wird, dient den Plantagenarbeiter*innen und Bananen-Kleinbauernfamilien zur Investition in Geschäfts- oder Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl. Dazu gehören Gesundheitsleistungen, bessere Unterkünfte oder Schulungen.
  • Die Fairtrade-Standards setzen sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und den Schutz der Arbeitnehmerrechte auf Plantagen ein.
  • Der Fairtrade-Mindestlohn für Beschäftigte bedeutet höhere Löhne für Tausende von Arbeiter*innen auf Bananenplantagen. Das neue „Living Wage Differential“ ermöglicht es den Unternehmen, dazu beizutragen, die Lücke zur Erreichung existenzsichernder Löhne zu schließen.
  • Fairtrade unterstützt Kleinerzeuger*innen dabei, ihr Einkommen und ihre Verhandlungsposition in der Bananenlieferkette zu verbessern.
  • Fairtrade trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Bananenproduktion zu verringern, indem es eine nachhaltige Entwicklung durch bessere landwirtschaftliche Praktiken fördert.

Mehr Widerstandsfähigkeit und Frauenförderung

Das „Sustainable Banana“-Programm zielt darauf ab, die Lebensgrundlage, die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit von elf Fairtrade-Bananenkooperativen in der Dominikanischen Republik und in Peru zu stärken. Von diesem Programm profitieren bereits rund 10.000 Menschen – 1.059 Landwirt*innen mit ihren Familien und Gemeinden. Außerdem unterstützt das Programm die Führungsebene der Kooperativen bei organisatorischen und kommerziellen Strategien, um auf dem Markt für Bio- und Fairtrade-Bananen bessere Preise für ihre Produktion zu erzielen. Die aktive Beteiligung von Frauen und jungen Menschen in den Kooperativen und ihren Gemeinden wird durch Schulungen gefördert.

Fairtrade-Bananen sind gut für Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Hier gibt es Informationen, wie sich Unternehmen beteilgen können.