Mit dem Fairtrade-Label kennzeichnet Fairtrade Produkte, die aus fairem Handel stammen und nach Fairtrade-Standards produziert und gehandelt werden. Für die Fairtrade-zertifizierten Bäuer:innen und Arbeiter:innen vor Ort bringt das viel - von der finanziellen Absicherung durch stabile Mindestpreise und einen zusätzlichen Aufschlag - die Fairtrade-Prämie - über Weiterbildung und besseren Marktzugang bis hin zu langfristigeren Handelsbeziehungen. Fairtrade ist eine gute Wahl für alle, die nachhaltigere Produkte kaufen wollen, denn neben Arbeits- und Menschenrechten gehören auch Klima- und Umweltschutz zu den Fairtrade-Standards.

Weitere Infos:

• Fairtrade-Label
• Fairtrade-Standards
• Fairtrade-Mindestpreis

Im Supermarkt findet man verschiedene Varianten des Fairtrade-Labels auf unterschiedlichen Produkten: Das schwarze Fairtrade-Produktlabel und das weisse Fairtrade-Rohstofflabel.  

Ein Produkt mit dem schwarzen Fairtrade-Label enthält ausschliesslich fair gehandelte Zutaten, wie zum Beispiel Kaffee oder Bananen.  

Ein Pfeil rechts neben dem schwarzen Fairtrade-Label weist auf weitere Informationen auf der Rückseite der Verpackung hin. Zum Beispiel, dass ein Produkt aus mehreren Zutaten besteht. Wenn ein Produkt dieses Label trägt, sind alle Zutaten, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, Fairtrade-zertifiziert, z.B. Kakao und Zucker bei Keksen. Produkte, die mit Mengenausgleich hergestellt wurden, sind ebenfalls mit dem Pfeil neben dem Label gekennzeichnet.  

Das weisse Fairtrade-Label ist auf Produkten zu finden, die aus mehreren Zutaten bestehen. Bei Produkten mit diesem Label ist genau die Zutat fair gehandelt, die auf dem Label angegeben ist, z.B. Kakao. Die Zutat muss zu 100% Fairtrade-zertifiziert sein.  

Weitere Infos:

• Fairtrade-Standards
• Mengengausgleich

Das Fairtrade-Label steht für den Optimismus der Produzentenfamilien und Arbeiter:innen in Ländern des globalen Südens. Die zwei ineinandergreifenden Formen symbolisieren die Verbindung der Bedürfnisse der Produzent:innen nach einem selbstbestimmten Leben mit dem Wunsch der Konsument:innen nach mehr Gerechtigkeit. 

Blau steht für Chancen und Möglichkeiten, Grün ist die Farbe der Hoffnung und des Wachstums. Die Form in der Mitte zeigt einen Menschen mit erhobenem Arm. Dies symbolisiert, dass bei Fairtrade immer die Menschen in den Herkunftsländern der Rohstoffe und Produkte im Mittelpunkt stehen. 

Wenn du zum Beispiel Blumen oder Bananen mit dem Fairtrade-Label gekauft hast, findest du unter dem Logo eine Nummer, die Fairtrade-Code oder FLO-ID genannt wird. Wenn du diese Nummer im "Produzentenfinder" eingibst, erhältst du weitere Informationen zu diesem Produkt, zum Beispiel wo das gekaufte Produkt angebaut wurde.

Die Fairtrade Max Havelaar vergibt in der Schweiz das Fairtrade-Label für Produkte, die nach strengen sozialen und ökologischen Kriterien produziert und fair gehandelt werden. Hauptaufgaben sind die Schaffung von Marktzugang sowie Informations- und Sensibilisierungsarbeit. Die Stiftung ist Mitglied von Fairtrade International und orientiert sich an den internationalen Fairtrade-Standards.

Fairtrade Max Havelaar ist eine Non-Profit-Organisation und wurde 1992 von den Schweizer Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, HEKS, Helvetas und Swissaid gegründet.

Fairtrade Max Havelaar ist eine Non-Profit-Organisation und seit 2001 selbsttragend. Die Finanzierung erfolgt über Einnahmen durch Lizenzgebühren, welche die Stiftung für die Vergabe des Fairtrade-Labels von ihren Handelspartnern erhält.

Ein Drittel der weltweit konsumierten Nahrungsmittel wird von Kleinbauernfamilien in Ländern des globalen Südens, also in Asien, Lateinamerika und Afrika, produziert. Sie sind auch am stärksten von den negativen Auswirkungen und Folgen der Machtkonzentration in den globalen Lieferketten betroffen. Deshalb ist es so wichtig, ihre Interessen im Blick zu haben und zu vertreten. Mit Fairtrade setzen wir uns explizit für die Menschen ein, die im globalen Welthandel am meisten benachteiligt sind. Wir schätzen die Arbeit anderer Initiativen, die sich hierzulande für regionale und lokale Belange einsetzen. 

Weitere Infos:

• Arbeitsschwerpunkt Kleinbauern und -bäuerinnen
• Arbeitsschwerpunkt Arbeiterrechte

Mengenausgleich bedeutet, dass ein Produkt physisch nicht bis zum Feld zurückverfolgt werden kann. Ein Beispiel: Wird Tee mit Mengenausgleich gehandelt, dürfen Teeblätter bei der Weiterverarbeitung mit Nicht-Fairtrade-Tee vermischt werden. Dafür gibt es gute Gründe: Manche Kooperativen können nicht genug Tee anliefern, der die Weiterverarbeitungsfabrik auslasten würde. Ihren Fairtrade-Tee getrennt von konventionellem Tee zu verarbeiten, würde sich logistisch und finanziell nicht lohnen. Damit sie trotzdem am Fairen Handel teilnehmen können, gibt es den Mengenausgleich. Am Ende darf natürlich nur so viel Tee das Fairtrade-Label tragen, wie eingekauft wurde. Das kontrolliert die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT. Der Mengenausgleich ist übrigens auch in anderen Branchen ein gängiges Verfahren, zum Beispiel bei Ökostrom.  

Weitere Infos:

• Zertifizierung
• FLOCERT

Lebensmittel wie Bananen oder Kaffee bestehen aus einem einzigen Rohstoff und können so zu 100 Prozent aus fairem Handel stammen. Es gibt aber auch Produkte wie Schokolade, Eiscreme oder Kekse, die viele Zutaten enthalten - sogenannte Mischprodukte. Zutaten wie Eier, Mehl oder Milch, für die es keinen Fairtrade-Standard gibt, stammen bei diesen Produkten aus konventionellem Handel. Zwei wichtige Grundregeln gelten für Mischprodukte: Alle Zutaten, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen auch als Fairtrade-Zutaten im Produkt enthalten sein. Ist diese Regel erfüllt, muss der Anteil aller Fairtrade-Zutaten am Ende mindestens 20 Prozent betragen. Erst dann darf das Label auf dem Produkt erscheinen. In den allermeisten Fällen liegt der Anteil weit darüber. 

Transparenz ist eine wichtige Voraussetzung für Fairtrade. Wer Fairtrade-Rohstoffe kauft oder verkauft, muss zertifiziert sein und seine Lieferkette gegenüber Fairtrade offenlegen. Das bedeutet, dass Fairtrade-Rohstoffe grundsätzlich physisch rückverfolgbar sind und bis zum fertigen Produkt getrennt von nicht zertifizierten Rohstoffen gelagert und verarbeitet werden müssen. Ob diese Informationen öffentlich gemacht werden, entscheiden die Partnerunternehmen selbst. Eine Ausnahme bildet der Mengenausgleich. Hier dürfen zertifizierte und nicht zertifizierte Rohstoffe gemischt werden - dies ist nur bei Kakao, Zucker, Fruchtsäften und Tee erlaubt. Produkte mit Mengenausgleich sind für Konsument:innen immer mit dem Zusatz „mit Mengenausgleich gehandelt“ gekennzeichnet. Was sich genau dahinter verbirgt, erfährst du hier.  

Weitere Infos:

• Mengenausgleich

Die Einhaltung der Fairtrade-Richtlinien wird durch die ISO-17065-akkreditierte FLOCERT GmbH unabhängig kontrolliert. Diese ist weltweit in über 50 Ländern tätig und kontrolliert die gesamte Lieferkette vom Anbau der Rohstoffe über den Handel bis zur Verarbeitung in der Schweiz. Die Kontrolle erfolgt durch regelmässige und je nach Risikoeinschätzung durch zusätzliche unangemeldete Kontrollen durch Flocert.

Fairtrade ist eine unabhängige Label-Initiative. Wir handeln nicht selbst mit Produkten, sondern vergeben das Fairtrade-Label an Produkte, die nach Fairtrade-Standards produziert und gehandelt werden. Weltläden sind Fachgeschäfte für den Fairen Handel, die Produkte mit dem Fairtrade-Label oder von weiteren anerkannten Lieferant:innen verkaufen. Darüber hinaus leisten sie Informations- und Bildungsarbeit und beteiligen sich an zivilgesellschaftlichen Kampagnen wie Fairtrade-Towns. 

Das Fairtrade-Label zielt darauf ab, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Produzent:innen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu verbessern. Soziale und ökonomische Kriterien stehen daher im Vordergrund, um die Situation der Menschen in den Anbauländern zu verbessern. Die Standards enthalten aber auch Umweltkriterien, die den ressourcenschonenden und umweltverträglichen Anbau von Fairtrade-Produkten fördern. Im Gegensatz zum Bio-Label, das sich auf den Anbau konzentriert, gilt das Fairtrade-Label für die gesamte Wertschöpfungskette, also auch für den Handel der Produkte. Sobald Produzent:innen in das Fairtrade-System integriert sind, fördert Fairtrade die Umstellung auf Bio-Produktion - oft wird dies sogar erst durch die Mehreinnahmen aus dem Fairen Handel ermöglicht. Viele Fairtrade-Produkte tragen deswegen auch ein Bio-Label. 

Fairtrade und Rainforest Alliance sind gemeinnützige Organisationen, die Standards für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Handel entwickeln und Produkte, die diesen Standards entsprechen, mit ihrem jeweiligen Label kennzeichnen. Sie verfolgen ähnliche Ziele, unterscheiden sich aber in ihren Schwerpunkten und Ansätzen. Fairtrade hat sich zum Ziel gesetzt, den Handel fairer zu gestalten und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Anbauländern des globalen Südens zu erreichen. Gleichberechtigte Mitbestimmung, demokratische Strukturen, stabile Preise und der finanzielle Aufschlag der Fairtrade-Prämie sind wichtige Elemente von Fairtrade. In den Standards der Rainforst Alliance fehlen vergleichbare verpflichtende monetäre Instrumente, auch fehlt das Element der Selbstbestimmung von Produzent:innen. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Landwirtschaft. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass Fairtrade auf eine breite zivilgesellschaftliche Verankerung baut und als Teil der Fair-Handels-Bewegung die Charta des Fairen Handels unterzeichnet hat. 

Fairtrade basiert auf einem zivilgesellschaftlichen und ethischen Ansatz, der unter anderem die Stärkung von Selbstbestimmung, Gemeinschaft sowie sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung zum Ziel hat. Darum arbeitet Fairtrade ausschliesslich mit Kooperativen zusammen, denn der Zusammenschluss macht die Kleinbäuer:innen stärker gegenüber anderen Marktteilnehmer:innen. Direkter Handel bzw. „direct trade“ ist ein unternehmerisch getragener, oft qualitätsorientierter Ansatz, unter anderem mit den Zielen, qualitativ hochwertigen Kaffee zu erzeugen und die Kaffeebäuer:innen im besten Fall zu erfolgreichen Unternehmer:innen zu machen. Im Gegensatz zu Fairtrade verfügt der Ansatz jedoch über kein umfassendes Regelwerk, so dass es keine einheitliche Definition gibt, wenn verschiedene Unternehmen von „direct trade“ sprechen.